Gestern hat mich eine Klientin gefragt, ob die Darmflora wirklich eine Rolle spielt beim Abehmen oder Zunehmen. Ja tut sie. Adipositas, Diabetes, Krebserkrankungen, Entzündungen des Darms, Verhaltensstörungen und Allergien – die Liste der Krankheiten, die durch Darmbakterien beeinflusst werden könnten, ist lang.
Heute heißt die Darmflora übrigens Mikrobiom. Flora war den Wissenschaftlern zu botanisch. Das lebende Mikrobiom besteht aus Trillionen von Bakterien. Mit 100 mal mehr mikrobiellen Genen im Darm als in unserem Körper. Und diese Gene steuern unseren Energiestoffwechsel. Neu ist das nicht. In der Fachzeitschrift "Nature" wurde bereits vor ein paar Jahren publiziert: Übergewichtige haben eine verringerte Artenvielfalt im Darm. Neu ist die Studie mit 26 adipösen und 27 nicht-adipösen Kindern, deren Ergebnisse auf dem Europakongress zur Adipositas im französischen Lyon kürzlich vorgestellt wurde. Die Forscher haben festgesellt, dass übergewichtige Kinder vermehrt Firmicutes-Bakterien im Vergleich zu Bakteroidetes-Bakterien haben als schlanke Kinder und das beeinflusst die Verdauung von Fett und Stärke. Macht zum besseren Futterverwerter.
Woran liegt das? Diesmal vermuten die Forscher nicht eine zu geringe Zufuhr von Ballasstoffen, die natürlich auch eine Rolle spielen, sondern eine zu geringe Eiweißzufuhr. Also: Achten Sie auf ausreichend Eiweiß, und schon nehmen Sie ab. Ganz nebenbei. Da sorgen unter anderem auch die Darmbakterien dafür. Die Darmbakterienbesiedlung kann man übrigens messen!