Urdhva Hasta – Berghaltung mit erhobenen Armen – kraftvoll und stabil im Leben stehen, verbessert die Haltung, weitet die Lungen
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Aufrecht hinstellen, die Füße etwa hüftbreit auseinander und parallel zueinander. Den Boden unter den Füßen wahrnehmen, die Beine sind gestreckt, stark und dennoch die Knie nicht überstreckt, sondern locker und entspannt. Der Oberkörper ist aufrecht, das Steißbein zieht leicht nach unten, der Bauchnabel leicht nach innen, der Hals ist lang, die Arme sind links und rechts entlang der Ohren nach oben gestreckt, vielleicht sogar ein bisschen V-förmig, so dass der Brustkorb viel Weite erfahren kann. Die Handflächen schauen sich an, der Blick geht nach oben zu den Fingerspitzen. Blick und Gesicht sind entspannt. In dieser Haltung für circa 1 Minute ruhig ein- und ausatmen, die Weite im Brustkorb spüren, die Kraft, die Energie, die durch den ganzen Körper strebt. So eine machtvolle Haltung. Eine „Power Pose“ sozusagen, die Selbstbewusstsein schenkt, uns Raum für uns selbst einnehmen lässt und gleichzeitig den Lungen die Gelegenheit gibt, richtig aufzutanken. Raum und Weite im Inneren seines Körpers zu spüren und dieses Gefühl zu fördern ist ein gutes Mittel gegen Angst. Denn Angst macht klein, Angst erzeugt Enge im Körper, Muskeln verkürzen sich. Das ist eine normale physiologische Reaktion.Â
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Der Baum – beruhigt den Geist, stärkt den Körper von Innen und wirkt unglaublich zentrierend
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Auf ein Bein stellen, den Fuß des anderen Beins von Innen seitlich gegen die Wade oder den Oberschenkel des Standbeins stellen. Die Fußsohle drückt gegen das Standbein, das Standbein drückt zurück. Druck und Gegendruck entsteht, das sorgt für Stabilität. Wer ein gutes Gleichgewicht hat, nimmt die Hände in Gebetshaltung vor die Brust oder bringt die Arme nach oben wie in der oben beschriebenen Berghaltung. Auch hier gilt: ruhig ein- und ausatmen. Einen Fixpunkt für die Augen finden. Am besten ein Punkt auf Augenhöhe, der sich nicht bewegt. Mit 5 Atemzügen je Seite beginnen. Bis zu 10 Atemzügen steigern. Diese Ãœbung bringt dich in Sekundenschnelle ins Hier und Jetzt. Gleichzeitig auf einem Bein stehen und Sorgen nachgehen, das funktioniert einfach nicht. Somit schafft diese Ãœbung Klarheit und Distanz von Gedankenspiralen. Verankert einen fest im Leben.Â
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Innenschau im Sitzen – bringt den Fokus nach Innen, beruhigt die Augen, beruhigt den Geist
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Immer dann, wenn wir zu viel im Außen sind, können wir irgendwann nicht mehr das Außen von unserem Innen unterscheiden, fühlen uns von all den Dingen, die im Außen geschehen vielleicht sogar mitgerissen, was zu einem Gefühl von Panik oder Hilflosigkeit führen kann. Setze dich also zum Abschluss deiner Ãœbungssequenz aufrecht hin. Das kannst du im Schneidersitz am Boden tun oder auch auf einem Stuhl. Schließe die Augen mit dem Vorsatz, das Außen für einen Moment auch wirklich im Außen zu belassen, bei dir anzukommen. Ziehe dich in dein Innerstes zurück. Das ist völlig legitim. Atme 1 Mal tief ein, atme lange mit geöffnetem Mund aus, spür wie die Energie sich dabei nach unten absenkt, du dich von unliebsamen Gefühlen lösen darfst. Reibe dann die Handflächen schnell aneinander bis du die Hitze zwischen den Handflächen spüren kannst. Schenk dir diese Wärme und Energie, indem du die Hände über die Augen legst. Die Handballen berühren dabei sanft den Knochen unterhalb der Augen, die Finger berühren Deine Stirn. Du kannst die Wärme und Energie spüren, dazu musst du die Hände noch nicht einmal wirklich auf die Haut auflegen. Bleib in dieser Haltung und schenke Dir 3-5 tiefe Atemzüge. Dann leg die Hände auf den Oberschenkeln ab, die Handflächen zeigen nach unten, das gibt dir Erdung. In dieser Haltung verweile noch für ein paar weitere Atemzüge. Spüre nach. Wahrscheinlich bist Du und Dein Geist schon ein bisschen zur Ruhe gekommen. Vergiss nicht, alles darf da sein. Jedes Gefühl, jeder Gedanke darf auftauchen. Vergiss aber auch nicht, dass Du Dich damit nicht identifizieren musst. Werde zum Beobachter. Das schafft Distanz zwischen Dir und den Gedanken und letztendlich auch zwischen Dir und den Gefühlen.Â
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