Mit Spannung habe ich über eine Studie gelesen, in welcher man gemessen hat, wie man das Immunsystem mit einer Atemübung so aktivieren kann, dass eine Lungenentzündung schneller heilt. Es ging um Covid. Es ging um 46 Menschen, die mit einer mittelgradigen Lungenentzündung in der Klinik lagen. Und das Forscher-Team
der Uni Ulm zeigte in der BeatCOVID-Studie: Die Stimulation des Vagus über eine langsame Atmung reicht aus, um die Entzündungswerte (Interleukin-6) so richtig zu senken. Eine Behandlung, die nichts kostet und so viel bringt.
Der Vagus ist der größte Nerv des parasympathischen Nervensystems. Er gilt als Selbstheilungsnerv. Und seine Aktivität kann man mit der HRV messen. Gerade lese ich in einem Artikel von Nicole Franke-Gricksch, HRV-Spezialistin (hrv-herratenvariabilität.de): „Wer täglich seine HRV misst, sieht schon, dass Corona kommt, weil sie abfällt. Durch seine Verbindung zu allen inneren Organen ist der Vagusnerv an der Hemmung und Aktivierung von Entzündungen beteiligt. Die Bildung der entzündungsfördernden Substanzen wie Inteleukin-6 oder des Tumor-Nekrose-Faktor (TNF-) kann gebremst werden.“
Ihr wisst, auch ich bin ein Fan von der HRV-Messung. Also weiter: Die Patienten haben eine einfache Atemübung gelernt. 6 Mal pro Minute Atmen. Und zwar 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen. Und das 20 Minuten lang. Zwei bis drei Mal am Tag. Mindestens 45 Minuten lang. Und die Wirkung der langsamen Atmung auf die Lungenentzündung übertrifft so manches Medikament. Heißt: Jede Entzündung im Körper kann man mit dem langsamen Atem drosseln. Finde ich sensationell.
Ãœbrigens: In einer am 19. Juli 2022 veröffentlichten Studie wurde eine direkte Verbindung zwischen der Vagusnervstimulation und ihrer Verbindung zu den Lernzentren des Gehirns nachgewiesen. Man hofft auf neue Behandlungsmethoden für Alzheimer, Parkinson, MS, Schlaganfall ... . Â