Lass etwas wachsen. Denn besser kann Leben nicht schmecken. Wachsen lassen. Ernten. In der Erde wühlen. Fühlen. Auftanken. Wenn ich Glück und Ruhe spüren will, dann gehe ich in meinen Garten. Wenn ich etwas in meinem Garten verändere, bewege ich auch etwas in mir. Umgraben wühlt auf. Holt so manches ins Bewusstsein, das endlich mal ein wenig bearbeitet gehört: der Traum vom Aussteigen, der Streit mit der Schwester, die Angst vor dem „Nein!“-Sagen ... Mit dem Rechen kehrt man Unruhe einfach weg, macht schlechte Laune dem Erdboden gleich. Das Aussäen macht uns klar, wie schöpferisch wir sein können. Wie wundervoll es ist, etwas Neues in die Welt zu setzen. Wenn sich der Keimling zeigt, sich der Sonne entgegenstreckt, wächst und wächst und wächst, macht uns das bewusst: Nichts bleibt, wie es ist. Und das ist gut so. Auch wir können wachsen, an jeder Aufgabe. Und wenn wir dann noch ernten dürfen, dann ist das ein unbeschreibliches Glück. Eines, das lange, lange hält.