Der Tag ist, wie die Nacht war. Muss ich immer wieder feststellen. Und ich habe das Schlaftablettendasein tagsüber dermaßen satt. Ich will nachts gut schlafen! „Sie müssen sich mehr erden. All den Stress ableiten,“ rät mir meine Naturheilärztin Dr. Rosemarie Pust. Weil ich mal wieder Probleme mit meinem Parasympathikus hab, der sich versteckt. Vor allem nachts. Nun kommen wieder die österlichen Vollmondnächte. Und ich kann viel, aber den kann ich nicht abhängen. Drum schlaf ich da immer mehr schlecht als recht. Also: Erden. Da mache ich ein bisschen „Gärntern für Faule.“ Wohoooolf, da sind so Maden, Schnecken und Drahtwürmer in meinem Beet. Also wird mein Pure-Beet erst einmal von Wolf umgeschichtet und von fremden Insassen befreit (Entschuldigung liebe Nachbarn, wenn die nun ein anderes Beet suchen). Und das Fremdarbeiten und Faulsein meinerseits, muss ich sagen, erdet mich ungemein. Dann erde ich mich selbst ein bisschen aktiv, Erdbeeren pflanzen. Das ist eine beruhigende, mit sieben Pflänzchen, überschauliche Arbeit. Was erdet noch? Maulwurfshügelhüpfen. Hui, da hab ich viele. Und hüpfen erdet wunderbar (liebe Nachbarn, keine Sorge, ja, es geht mir gut!).
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Gut, jetzt noch Blätter wegrechen. Mit dem Rechen kehrt man Unruhe einfach weg, macht schlechte Laune dem Erdboden gleich. Noch ein paar Kressesamen in die Erde drücken. Das Aussäen macht uns klar, wie schöpferisch wir sein können. Wie wundervoll es ist, etwas Neues in die Welt zu setzen. Wenn sich der Keimling zeigt, sich der Sonne entgegenstreckt, wächst und wächst und wächst, macht uns das bewusst: Nichts bleibt, wie es ist. Und das ist gut so. Auch wir können wachsen, an jeder Aufgabe. Auch an der, die man sich leistet nicht zu erledigen J. Und wenn wir dann noch ernten dürfen, dann ist das ein unbeschreibliches Glück. Eines, das lange, lange hält. Das wissen die Chinesen übrigens schon seit Unzeiten, ein altes Sprichwort lautet: „Willst du eine Stunde glücklich sein, betrinke dich. Willst du ein Jahr glücklich sein, heirate. Willst du ein Leben lang glücklich sein, schaff dir einen Garten an.“ Und kauf das Buch „Prinzip Pure!“ kann man da nur noch anhängen. Da steht nämlich drin, was Du mit der Ernte Gesundes, Leckeres tun kannst.Â
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Ach ja, dann solle ich noch meine Arme mit kaltem Wasser abstreifen, vor dem ins Bett gehen. Und dort wartet meine Triologie: Lavendel (in Kissen oder Kapsel), Lithium (in Heilwasser oder Kapsel), Tryptophan (in Golden Milk oder Kapsel). Und ein Vorleser (ipad oder: Wohooolf, kannst Du mir …). Gute Nacht!Â