In der lichtarmen Zeit wachen auch bei mir wieder die Gelüste auf. Der gigantische Appetit auf etwas, das mich in der Kindheit glücklich gemacht hat. Zimtsterne. Bratapfel. Lebkuchen. Und was tue ich? Natürlich nachgeben – und genießen. Sollten Sie auch tun. Zuhause liegt ein voller Plätzchenteller? Der ist zwar für die Kids. Aber da wollen Sie auch rein greifen – und ein Gesundheitsapostel hält Ihnen den Apfel hin. Was essen Sie? Beides. Vielleicht ist es ja auch das Vanillekipferl. Aber warum essen Sie das, obwohl Sie abnehmen wollen? Ganz einfach: Weil Sie Appetit darauf haben – und weil es auf dem Plätzchenteller liegt. Nun könnten Sie den Plätzchenteller aus ihrem Leben verbannen. Das halte ich aber für keine gute Idee ... Wer seine Gaumenfavoriten nicht mit ins neue schlanke Leben mit nimmt, düst bald retour zu alten Gewohnheiten.
Warum haben Sie Appetit auf etwas, das Ihnen angeblich nicht gut tut, weil es süß ist, weil es fett ist, weil es Cholesterin enthält, weil es dick macht? Vielleicht, weil Sie es als Kind schon gerne gegessen haben. Und sogar wenn Sie Leberwurstbrot als Kind gerne gegessen haben, dann dürfen Sie es niemals von Ihrem Speiseplan streichen. Denn: Als Kind wussten Sie, was Ihnen gut tut. Da verfügten Sie noch über somatische Intelligenz, die Klugheit des Körpers die sagt: Gib mir, das brauch ich! Und Sie wussten auch, was Ihnen nicht gut tut. Milch? Kartoffelbrei? Spinat? Rosenkohl? Und das essen Sie jetzt pfundweise, weil irgendein Diät-Experte Ihnen erzählt: Das ist gesünder als Leberwurstbrot. Und kriegen Bauchweh. Glauben Sie erst einmal keinem Diät-Experten (ja, auch keiner GLYX-Expertin). Glauben Sie lieber erst einmal an sich selbst.