Genauso wie das Leben auf dem Land – und gesundes Essen, verheiratet zu sein, viele Freunde, ein aktives neugieriges Leben, an etwas zu glauben, und, das finde ich auch sehr, sehr wichtig: Gutes tun. Eigentlich immer. Und gerade jetzt. Das hält glücklich, das hält jung. Meine Oma wurde fast 100 und alles Wichtige habe ich von ihr gelernt. Ich denke übrigens, allein die Tatsache, eine liebende Oma zu sein, erhöht schon unser Mindesthaltbarkeitsdatum. Omas lieben bis zum Jupiter und zurück und bedingungslos. Und das bekommen sie retour.
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Wenn ich an meine Oma denke (sie wurde 99,9), wird mein Herz immer noch ganz, ganz weit. Sie kochte einen riesigen Pott Hühnersuppe und rieb mir den Rücken mit Kräutersalbe ein, wenn ich krank war. Jeden Morgen stand sie wartend am Tor, der Wind zerzauste ihr die Haare, und gab mir mein Pausenbrot mit auf den Schulweg – Nüsse, Äpfel, Fruchtschnitten – »Gehirnnahrung«. Sie lernte mir Benimm am Tisch. Sie war es, die mir Ursalz, Brühe, Kräuter und Bio nahebrachte. Und die Freude am leckeren gesunden Essen. Sie war immer für mich da, hat mich in ihre einzigartige Omaliebe gepackt, mir Vertrauen und Selbstvertrauen gelehrt. Und mir all das mit auf den Weg gegeben, was einen jung hält. Von Haferbrei bis Leinsamen, von Kräuter anbauen über Beeren einmachen bis Essigwasser trinken. Von Mozart hören über B-Vitamine nehmen bis an Heilkräuter glauben. Und das Allerallerallerwichtigste: Liebe spüren und dankbar sein. Diese beiden Gefühle sind nämlich Kräfte in uns, die unsere Nächsten, die Welt, das ganze Universum stark machen, wenn wir sie fühlen. Und die Nächsten, die Welt, das Universum machen uns dann wieder stark. Und Starksein ist Jungsein. So einfach ist das.
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Mein Buch Smart-Aging ist eine Ode an meine Großmutter, eigentlich an alle Großmütter. Sie stecken voller Liebe und Weisheit.