Wie wir mit einer Belastung umgehen, hängt davon ab, wie wir sie sehen. Sehen wir Stress als Bedrohung, reagieren wir mit Angst. Wir negieren unsere inneren Kraftquelle. Fühlen uns überfordert, getrieben, unfähig das Geforderte zu erfüllen. Muss nicht sein. Kann man wieder verändern. Kraft und Ruhe und Optimismus sind da, man muss sie nur aktivieren. Nennt man Resilienz. Die Fähigkeit schnell und elastisch und positiv auf Belastung zu reagieren. Lässt sich trainieren, wie ein Muskel. Die Lüneburger Wissenschaftlerin Dörte Behrendt beschäftigt sich mit Resilienz und hat eine App entwickelt, mit der man täglich Resilienz-Momente sammelt. Man notiert: Angst vor dem Hund. Macht ein Foto dazu. Kollegentratsch. Unwohlsein. Foto. Aktenberg. Panik. Foto. Streit mit Chef... Und abends guckt man sich diese Augenblicke an und überlegt: Was war eigentlich gut daran? Und so schult man langfristig eine optimistischere Haltung. Nimmt stressige Situationen nicht mehr als Bedrohung sondern als Herausforderung an.
Kleines Resilienz-Training
1. Resilienzmomente sammeln. Festhalten: Was hat mich gestresst – und ich hab’s doch gemeistert.
2. Stresssymptome wie Herzklopfen als positiven Antrieb des Körpers sehen. Nicht als Bedrohung.
3. Pausen machen. Belastung kreuzen mit Atemübung. Achtsamkeitsübung. Muskelentspannung.
4. Gelingt was nicht? Dann hinterfragen, was das wohl in 10 Jahren bedeutet. Erzeugt ein Lächeln.
5. Herausforderungen nicht meiden. Sondern mit Strategie meistern. Lernen: Ich schaff das schon.