Was halten Sie vom regelmäßigen entgiften?
Viel. Ich hab mich vor Jahren entschlossen, nicht Wasser zu predigen und Wein zu saufen. Heißt: Ich habe mit dem Rauchen aufgehört, die Ernährung auf GLYX umgestellt und angefangen Sport zu treiben. Jetzt kann ich mitreden. Auch beim Entgiften.
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Was halten Sie vom regelmäßigen entgiften?
Viel. Ich hab mich vor Jahren entschlossen, nicht Wasser zu predigen und Wein zu saufen. Heißt: Ich habe mit dem Rauchen aufgehört, die Ernährung auf GLYX umgestellt und angefangen Sport zu treiben. Jetzt kann ich mitreden. Auch beim Entgiften.
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Wie entgiften Sie am liebsten?
Nach der F. X. Mayr-Kur. Die ist nicht so streng. Man darf Joghurt, Dinkelbrötchen und basische Gemüsesuppen ... Da fällt man dann auch nicht in das depressive Loch, weil einem die Nervenbotenstoffe wie Serotonin ausgehen. Und man entgiftet trotzdem.
Also Eiweiß muss man nicht verbieten?
Nein. Himmel. Den Weizen, den Zucker ja, aber nicht das Eiweiß. Der Mensch besteht aus Eiweiß. Das Immunsystem auch. Und die Darmbakterien – so neueste Studien beeinflusst man positiv mit Eiweiß. Sie müssen ja in der Detox-Woche keinen Schweinebraten essen, sondern Joghurt, Quark, Tofu, mal ein Stück Fisch oder Geflügel ...
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Zurück zum Anfang, wie startet man seine Detox-Woche idealerweise?
Ich würde sagen mit Glaubersalz und einem Einlauf. Da gibt es praktische Geräte in der Apotheke, die lässt man sich auch dort gleich erklären, und damit reinigt man seinen Darm jeden zweiten Tag. Perfekt dazu wäre eine Darmmassage, die hilft, den Dreck aus den immunologischen Schaltzentren, den Zotten, nach draußen zu transportieren. Man startet am rechten Unterbauch, massiert den Darm nach oben und dann am Oberbauch quer rüber, und dann nach links unten. Am besten gemeinsam mit dem Partner. Das lässt man sich einmal von einem Naturheilarzt oder Heilpraktiker zeigen und hat ein Rezept fürs Leben.
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Warum ist der Darm das A und O während der Entgiftung?
Dort sitzt 80 Prozent unseres Immunsystems – und unser zweites Gehirn. Wenn Sie den Darm sauber kriegen, ihn gut Aufbauen mit einer wohl gewählten Symbioselenkung, dann kriegen Sie ganz plötzlich und unerwartet ganz viele Krankheiten gelindert und manchmal sogar geheilt, wie Rheuma, Migräne, Depressionen, Asthma ... Der Darm ist eben ein immunologisches Organ. Über eine Umprogrammierung im Darm – eine Symbioselenkung – verändert sich die Bakterienbesiedlung und man schafft eine Situation, die zum Beispiel auch die Schleimhäute der Atemwege beeinflusst, Asthma lindert. Immer wieder kriege ich mit: Chronisch Kranke bekommen plötzlich so viel mehr an Lebensqualität.
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Also nach putzen kommt aufbauen ...
Idealerweise macht man vor oder direkt nach der ersten Entgiftungswoche eine Symbioseuntersuchung. Man guckt im Stuhl, wie es um die Flora bestellt ist. Diese Laboruntersuchung kostet den Kassenpatienten etwa 90 Euro. Und wenn man das weiß, kann man gezielt mit den Bakterien aus der Apotheke aufbauen, die fehlen. Man kann aber auch einfach so milchsauer vergorene Gemüsesäfte trinken oder Brottrunk ...
Und was macht man mit den anderen Entgiftungsorganen?
Ich unterstütze sie mit Entgiftungstropfen auf homöopathischer Basis. Morgens gibt’s die Tropfen für die Leber, mittags für die Lymphe und abends die Nierentropfen.
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Warum alle vier Entgifter?
Wer nur die Leber unterstützt, kriegt unter Umständen Flankenbeschwerden, die Niere macht sich bemerkbar. Wenn man nur die Nieren mit entwässernden Kräutern unterstützt, kann sich die Leber bemerkbar machen.
Was empfehlen Sie?
Für die Leber zum Beispiel Mariendistelextrakte oder entsprechende homöopathische Präparate. Für die Niere zum Beispiel Brennnesselextrakt, für die Lymphe das Lymphomyosot.
Idealerweise schließt man sich mit seinen Arzt kurz.
Die erste Entgiftung sollte man am besten in Betreuung von einem Arzt oder Heilpraktiker machen. Weil viele in ein Frustloch fallen, oder Migräne bekommen ... Bevor man dann schnell lauter Dummheiten in sich hineinstopft, sollte man jemanden haben, mit dem man das besprechen kann. Jemand, der einen auch begleitet. Und mit einer entsprechenden Behandlung überbrücken hilft. Das Fastenbrechen ist ja auch wichtig. Man muss mit ganz leichter Kost anfangen.
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Empfehlen Sie auch Vitamine und Mineralien zum Detoxen?
Wegen der Entgiftung selbst, braucht man nichts substituieren – vor allem, wenn man es so gesund gestaltet, wie Sie Ihre Detox-Woche. Aber ich empfehle, dass man gucken sollte, wo einem was fehlt. Gesamteiweiß messen, den hsCRP-Wert. Ist der größer als 1 heißt das: Entzündung, da kann einen die Entgiftung rausholen. Ein hoher Homocystein-Wert über 5 ist ein Zeichen für Mangel an B-Vitamine. Dann kann man noch Selen bestimmen, Zink – und vor allem Vitamin D.
Was halten Sie von der immer wieder aufkochenden Vitamine-helfen-nix-Hysterie?
Schrecklich. Ich bestimme bei jedem Vitamin D3, gerade die chronisch Kranken haben fast alle Vitamin D-Mangel und auch die Menschen, die Depressionen haben. All diese chronisch kranken und depressiven Menschen könnten ihre Situation mit einem Pfennigprodukt dramatisch ändern. Am eindrucksvollsten ist noch die Studie, die zeigt, dass wir mit Vitamin-D-Substitution ein um 30 Prozent niedrigeres Risiko haben können, an Krebs zu erkranken. Müller-Wohlfahrt substituiert jeden Fußballer mit 3000 IE pro Tag. Warum sollte es uns Normalmenschen schlechter gehen? Ähnliches gilt für Selen, das ist ein ganz wichtiges Spurenelement. Ein saures Milieu, Entzündungen, Stress fressen Selen und wir leben in einem Selenmangelgebiet.
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Was würde es kosten, wenn wir alle Deutschen prophylaktisch mit Vitamin D versorgen?
Von Vitamin D nehme ich 20 000 Einheiten pro Woche. Eine Kapsel. Das ist fettlöslich, das brauch ich nicht täglich. 50 Stück in der Packung kosten 23 Euro.
Bei einer Massensubstitution würde der Preis sicher viel niedriger liegen. Ich denke, dass man für 800 Millionen Euro die gesamte Bundesrepublik Vitamin-D-substituieren könnte. Und wenn das 30 Prozent weniger Krebserkrankungen bedeutet, wäre das der volkswirtschaftliche Hammer.
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Was halten Sie vom Entgiften mit Gewürzen und Kräutern.
Koriander ist wunderbar. Und unter den Gewürzen ist Curcumin das Mittel der Wahl. Die Landbevölkerung in Indien hat alles, außer Krebs und Alzheimer.
In Texas gab es eine Studie, die zeigte: Curcumin kann bei Darmkrebs genauso gut bzw. besser helfen als eine Chemo-Therpie. Ähnlich wie die modernen Therapien, die Target-Therapien, blockiert bzw. stimuliert Curcumin Rezeptoren an der Zelle bzw. Tumorzelle.
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Was würden Sie sich fastentechnisch wünschen?
Ein Rezept für eine Basensuppe, die so richtig toll schmeckt.
Ich schau mal, was sich da machen lässt
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