Klaut Stöckchen aus dem Korb vor dem Kamin. Patscht Moritz. Er tut viel. Aber er tut nichts NEUES. Ihm geht der Stoff aus. Ich überlege: Letzte Woche wurde er ein Jahr alt.
Und nun hast du einfach einen völlig normalen Hund. Vorher hattest du einen völlig normalen Welpen. Aber darüber hat es sich wenigstens gelohnt zu schreiben. Wie bringst du nun die Goldfischgeschichte unter? Wenn Fido wenigstens draußen im Teich fischen würde, dann könntest du das irgendwie verknüpfen. Aber Fido fischt nicht. Er interessiert sich einfach nicht für die Goldfische. Er trinkt nur ab und zu aus dem Teich – in dem vor zwei Jahren nur Molche schwammen. Richtige Urtiere. Ich wollte unbedingt Goldfische dazu und fuhr zum Dehner und kaufte sieben Stück. In Plastikbeuteln brachte ich sie nach Hause zu ihrem neuen Teich. Ich fragte den Nachbarn, auch Teichbesitzer, ob man die füttern muss. Er sagte: „Nein. Im Teich ist genug Getier drin.“
Jeden Morgen ging ich die Goldfische besuchen, in der Hoffnung, dass sie mal hochkommen, sich zeigen, so lustig mit ihren Mäulern schnappen. Sie kamen nicht.
Drei Wochen später rief ich Manfred an. Feng-Shui-Berater und Goldfischbesitzer.
„Sag mal, Manfred, du hast mir doch erzählt, dass deine Goldfische dich jeden Morgen freudig begrüßen.“
„Natürlich. Wieso? Machen das deine nicht? Was fütterst du ihnen denn?“
„Nichts. Der Nachbar hat gesagt, da sei genug Getier drin.“
„Möchtest du jeden Tag nur Insekten mit grässlich langen Beinen fressen? Natürlich musst du sie füttern.“
Das schlechte Gewissen stieg mir heiß und rot in die Wangen. Ich setzte mich sofort in den Jeep und fuhr zum Dehner. Steckte den Euro in den Wagen und schob ihn zur Fischfutterabteilung.
Unglaublich die Auswahl. Was nur nehmen: „Biologisch ausgewogenen Multimix“?
„Hauptfutter für Farbkraft und Vitalität“? „Teichfischfutter Sticks“? Teichfischfutter „Color“ oder „Flocken“? „Teichfischfutter light“? Oder die Frischware aus der Teichfischfutter-Tiefkühltruhe.
Ich ließ meine Fische drei Wochen lang hungern – also packte ich den Wagen voll mit den verschiedensten 3-Liter-Behältern mit Henkel.
An der Kasse fragte mich die Dame: „Wie viele Fische haben Sie denn?“
„Sieben.“
Sie beginnt mit unbeteiligtem Gesicht einzutippen: „Dann reicht das, was Sie da im Wagen haben, etwa zwanzig Jahre.“
„Und wie lange haltbar ist Fischfutter?“ „Etwa ein Jahr.“
Peinliche Minuten später fuhr ich mit rotem Kopf und einer Packung „Teichfischfutter Multimix“ nach Hause.