Ja, das hab‘ ich extra gekauft, weil ich das nämlich nicht esse, aber irgendwo gelesen habe, dass es der ideale Lebendfallenmäusefangstoff ist, gleich nach der Erdnussbutter, die nicht funktioniert hat.
Und so sitzen wir am Samstagabend gemütlich mit Freunden beim Essen, unweit von besagter Couch. Und reden und reden, und plötzlich fällt das Stichwort „Falle“. Irgendjemand hat irgendjemandem mit irgendwas eine Falle gestellt. Ich kann mich nicht mehr erinnern, weil das war so was von einem Schockmoment. Ich stürme zum Sofa schaufle mich durch die Kissen – und halte die gestern versenkte und vergessene Falle in der Hand. Sie macht Männchen. Am Tisch ist es so still, dass man ein kleines Mäuseköttelchen hätte fallen hören. Antje fällt sowas von fast in Ohnmacht, weil sie Angst vor Mäusen hat. Und ich auch, weil ich nachrechne, sie könnte da jetzt ja theoretisch 24 h gefangen sein. Ohne Wasser. Nur mit Nutella. Allerdings hat sie doch gestern Nacht noch die Mäusmahlzeit gegessen, die ich ihr jeden Tag hinlege. Um sie an den Platz zu binden, an dem ich eine Lebendfalle aufstelle. Dort steht auch eine. Sie geht da nur nicht rein. War sie das überhaupt? Haben wir zwei Hausmäuse? Wolf springt bei. Packt die Falle mit der Maus und verschwindet.
Als er wiederkommt, frag ich: „Zwei Kilometer. Hast Du sie zwei Kilometer weggebracht?“
„Nein, nur über den Bach zum Nachbar rüber. Die haben keine Katze und da ist viel Vogelfutter – auch am Boden. Da ist sie gut versorgt.“
Ich wusste gar nicht, dass ich einen so klugen, mäusefürsorglichen Mann habe. Und frage mich ganz kurz, ob Hans-Jörg und Michelle glücklich sind über den Neuzugang.
Am nächsten Morgen hatte tatsächlich wieder jemand von der Mäusemahlzeit genascht. Es sollte zwei weitere zwei Wochen dauern, bis gestern das zweite Hausmäuschen in die Falle ging. Blaubeeren. Bio-Blaubeeren.
Wir haben es rüber zum ersten Mäuschen gesetzt. Nun sind sie gemeinsam Nachbarmäuse.
Nur, ... heute morgen, ich wollte schier meinen Augen nicht trauen, da hat schon wieder jemand die Sonnenblumenkernchen genascht. Menschenskinder. Doch 500?