Mmhh, der Duft von gerösteten Mandeln und Kastanien begleitet mich, als ich durch die Fußgängerzone in Richtung Hauptplatz schlendere. Genauso riecht der Advent. Lichterketten hoch über meinem Kopf erhellen die Nacht. Festlich geschmückte und ebenso beleuchtete Schaufenster weisen sicher den Weg zum fröhlichen Einkaufen. So manch einer, der mir entgegenkommt, erweckt den Eindruck, dass er keineswegs punschlos glücklich ist und heute mindestens schon drei Pünsche frei hatte. Dieser Tage ist so viel Licht überall. Um uns herum. Aber in uns? Augenscheinlich nicht. Denn die meisten Menschen, die meinen Weg kreuzen, schauen finster drein. Kein Wunder, denn sie sind eingeklemmt. Eingeklemmt zwischen riesigen Einkaufstaschen gefüllt mit Dingen, die Glück versprechen, wenn man sie hat oder verschenkt. Aber können hastig gekaufte Geschenke wirklich Freude vermitteln? Die Adventzeit bietet uns immer wieder eine neue Chance der Besinnung. Dass wir zur Besinnung kommen. Stattdessen rennen wir den aufreibenden Lauf des Konsums. Alle Jahre wieder nimmt man sich vor, dass es diesmal anders wird. Zeitgleich weiß man aber auch, dass es doch wieder so sein wird wie immer. „Adventus“ bedeutet „Ankunft“. Wir könnten in dieser Zeit die Ankunft einer neuen Haltung im zwischenmenschlichen Miteinander zulassen. Schenken wir bewusst im Advent und zu Weihnachten das Wertvollste, dass wir zu geben haben: Lebenszeit. Schenken Sie ungeteilte Augenblicke Ihren Liebsten zuhause. Schenken Sie einen Teil Ihrer Zeit den Bedürftigen und Außenseitern unserer Gesellschaft. Schenken Sie sich selbst Zeit, indem Sie einen Samstag im Advent nicht zum Einkaufen hasten, sondern sich eine wohltuende und ruhige Auszeit nehmen. Bringen Sie mit dem Geschenk Ihrer Zeit Licht in die Welt. So werden Sie zu dem Licht, dass die dunklen Seiten unserer Welt und des Lebens etwas heller macht. In diesem Sinne: einen hellen Advent!