Manchmal lärmt es in meinen Augen! So sehr, dass ich ihnen am liebsten eine Augen-Lärmschutzbrille spendieren möchte. „Augenlärm“ nenne ich diese Art der neuen Sinnesbelastung. Noch nie waren unsere kostbaren Schauinstrumente derartigem „Seh-Smog“ ausgesetzt. Was prallt nicht alles an einem einzigen Tag auf unsere Augen ein? Derart viel, dass man oft aus seiner Netz-Haut fahren möchte! Stundenlanges „Meditieren“ vor den Götzenbildern der Moderne: Computer, Smartphone, Fernseher… Dazu noch künstliches Licht in einer künstlich gewordenen Welt. Für „künstliche“ Menschen. Die meisten von ihnen blind für Natur, den natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten und des eigenen Leibes, blind für das „Rechte Maß“. Kein „Auge“ mehr für das viel zitierte „Wesentliche“, dem Wesen des Menschen Wohltuende. Kein „Augen-Maß“ für persönliche Grenzen des guten Geschmacks im Umgang mit anderen. Unserem Planeten. Ein getrübter Blick für Empathie mit Hausverstand. All das Früchte des „Augen-Lärms“. Gestresste Blicke wohin man schaut. Die Augen unruhig und unrund. Kaum dieses gesehen, schon wird auf das andere geschaut. Kaum etwas fertiggebracht, schon beginnt das Vergleichen mit anderen. Brennende Augen, ausgebrannte Herzen. Traurige Augen von enttäuschten Menschen. Kalte Augen. Erschöpfte Blicke von erschöpften Seelen. Die Augen als Spiegel der Seele. Also doch! Nicht wenige verlieren gegenwärtig den Durchblick, vermissen Perspektiven und fürchten sich vor dem Ausblick – in die Zukunft. Gönnen wir unseren Augen Ruhe, so wird auch unsere Seele Frieden finden. Als Augentrost hervorragend geeignet – die Stille. Die Ruhe, die frische und klare Luft. Schöne Bilder im Außen. Die Blume, den Baum wahrnehmen, an der, an dem man bis heute augenlos hinweg- und vorbeiblickte! Einmal nur das tun, wozu die Augen gemacht sind: Schauen. Staunen. Sie leuchten lassen. Hoffnungsvolle Blicke. Leuchtkraft aufnehmen und weitergeben. Wieder Licht sehen im eigenen Dunkel. Schöne Bilder auch im Inneren. Optimistische Gedanken. Lieben versuchen, nicht hassen! Liebevolle Blicke! Nicht Auge um Auge! In Tagen wie diesen, ein Gebot der Stunde! Sich den Blick nicht verdunkeln lassen. Durch wen und was auch immer! Schon gar nicht von den panikmachenden „Gesängen“ verwirrender „Sirenen“, die nur Schwarz oder Weiß sehen! Augenblicke genießen! Augenblicken Sinn schenken! Augenblicke mit Leben erfüllen! Leben mit Augen-Blicken! Von Auge zu Auge. Von Mensch zu Mensch!