In Österreich treibt der Baum des Datenschutzes gar sonderbare Blüten: Kein Namensschild mehr, das deinen Augen flüstert: Da ist ein Mensch daheim. Ein Unikat. Ein Du. Ein Atmender. Tritt ein! Statt dessen gibt es kühle und sterile Zahlen. Da tanzt mir doch ohne Umschweife der quasi-apokalyptische Ohrwurm vom Ambros Wolfgang in meinem nummernverwirrten Sinn herum: "A Mensch möcht i bleibn, nicht zu Nummer möcht i werdn..." Oh du närrische Welt! Weil in den virtuellen Welten von fratzenbook, twitter shitter und so lassen alle vor der halben Menschheit ihre Datenschutz-Hosen herunter. Intimste Ein- und Ausblicke bekommst du da ungefragt serviert. Mein lieber Schwan. Das gesamte Leben wird zu Markte getragen. Apropos Markt: Zudem werden deine Daten schamlos verhökert. So eine VerPOPOung! Wäre ich nicht ein Anti, spätestens jetzt müsste ich zum Saufen anfangen!
Und plötzlich stören Namensschilder!? Namenlose Wohnungsschilder als Symbol unseres Miteinanders?! Gegeneinanders? Aber so was von logo! Weil alles immer kälter und seelenloser und ego und dings. Was kommt als nächstes? Nummernvergabe statt einer Taufe? Strichcode hinter deine Lauscher? Sagt künftig ein namhafter Babynahrungshersteller: "Dafür bürge ich mit meiner Nummer!"? Lasst uns doch namhafte Menschen bleiben! Werden wir endlich menschlicher! Am besten heute noch! Ich bleibe ich! (N)AMEN!