Frau oh Frau, Mann oh Mann! Was da alles getwittert, gepostet und kommentiert wird! Im Netz. Mein lieber Schwan. Alles muss rausgemausklickt sein. Sofort. Meist wird Angst gemacht. Geschimpft bis zum Jüngsten Tag. Wutbürger sein ist tugendhaft. Dabei wären mir Mutmachbürger, Liebseinbürger, Mitgefühlbürger, Trostbürger und dings ja viel sympathischer. "Netten"! Was ist das? So nenne ich meine persönliche winzigkleine Gegenströmung zu den Shit-Tsunamis im Netz. Suche dir etwas Positives heraus, das dir im Laufe eines Tage über deinen Weg läuft. Schau genau hin, denn meist übersiehst du das Positive und Schöne, weil – weiss der Kuckuck wieso – wir meist auf das Negative und Grausliche schauen. Geil auf Sensationen sind.
Also halte Ausschau nach dem Positivem. Nach positiven Menschen zum Beispiel. Nach guten Menschen. Die Gutes tun. Von denen du Gutes und Gutsein lernen kannst. Die dein Leben und das anderer bereichern. Sag ihnen danke dafür. Dabei musst du sie nicht persönlich kennen.
Bedanke dich bei der politischen Kommentatorin im TV, weil sie nicht so reißerisch berichtet wie viele anderen, sondern um Objektivität bemüht ist. Für den Artikel der Yoga-Lehrerin, die dich motiviert, etwas für deine Gesundheit zu tun. Schreib ihnen eine Mail. Das ist InterNetten. Eine Gegenrede zum Negativen. Kommt aus dem Mönchtum, das "Gegenreden". Die "AntiRhetische"-Methode. Sobald ein Mönch negative Gedanken oder Gefühle hatte, hat er als Gegenmittel, als heilsame Medizin, einen positiven Anreiz dagegen gesetzt: Einen aufbauenden Bibelvers. Ein Mantra. Ein Gebet. Eine gute Tat, in dem er einem Menschen was Gutes gesagt oder ihm geholfen hat. GedankenAikido. Das negative umleiten, dessen Energie umlenken und umwandeln und ins Leere laufen lassen. Neutralisieren. Nette! So oft und so viel du nur kannst!