Kaum ein wenig wärmer, da wird wie wild gezupft, gegraben, gepflanzt, gemulcht, geschottert und gedingst. Im Garten. Wo sonst. Ein heiliges Tun. Die ehrwühligen Beetschwestern und Beetbrüder vom Orden des Heiiligen Grabens bis zum Gehtnichtmehr tief versunken in ihrer spirituellen Andachtsmeditation. Abgeschieden hinter Klostermauern aus Maschendraht. Gehorsam gegenüber ihrer Ordensregel: Beete und Warte. Auf deine Radieschen, Karotten, auf Schnittlauch und auf mein Schatzi: "Maggikraut", Liebstöckel alias Luststock.
Gartenkult als Übung des Wartens. Wo sonst gibt es das noch? Eh immer alles schneller und noch sofortiger. Natur nimmt sich die Zeit, die sie braucht und deine Ungeduld ist ihr schlichtweg: schnurzegal. Großartig!
Gartenpflege ist Seelenpflege. Apropos. Wer pflegt den Garten deiner Seele? Wie schaut es dort aus? Vertrocknete Erde? Verwucherung ohne Ende? Zeit, den harten Boden mit dem Spaten der Achtsamkeit zu lockern, ihn mit dem Wasser der Liebe und des Mitgefühls zu gießen. (Herzens-) weite Wege anlegen und kühle Oasen schaffen, in denen sich andere wohlfühlen können. Ein Wohlfühlmensch sein. Eine Wohlfühlseele. Für dich. Für alles. Züchte vitale Sprossen der Zuversicht. Zupfe aus das Unkraut kraftsaugender Gedanken, in die Magengegend tretender Worte und mach aus deiner Seele quasi ein Weltwunder: Die hängenden Seelen-Gärten von Sophia, Peter, Marion, Susi, Robert, Jutta, Carmen, Michael....Klingt doch irgendwie sympathischer als die Hängenden Mundwinkel von...