"Geteiltes Leid ist halbes Leid" – so lautet ein altbekanntes Sprichwort. Der Beistand einfühlsamer Menschen in schwierigen Augenblicken unseres Lebens schenkt Trost, Hilfe und gibt Hoffnung. Aber glücklicherweise besteht unser Leben nicht nur aus dunklen Stunden, sondern es werden uns auch viele schöne Tage geschenkt. Wenn geteiltes Leid sich halbiert, so müsste sich logischerweise geteilte Freude verdoppeln. Oder? Eigentlich schon. Aber wenn es um die Mitfreude mit dem Glück anderer geht, da werden wir plötzlich zurückhaltend. Nach außen hin mögen wir zwar lächeln, aber tief drinnen machen wir ein langes Gesicht auf dem geschrieben steht: warum nicht ich? Wenn man auf Menschen in seiner Umgebung trifft, die gerade einen guten Lauf haben im Leben, die Karriere machen, die gerade ihr neues Traumhaus beziehen und ihr Traumauto davor parken, die frisch verliebt sind, eine tolle Reise machen, ihre eigene Firma gründen und sonst noch allerhand erreichen, wonach man selbst immer schon gestrebt, aber noch nicht umgesetzt hat – dann sticht einen der Neid mit spitzen Nadeln. Die "Goldene Regel" sagt sinngemäß, dass man den anderen das nicht antun soll, was man selbst auch nicht angetan bekommen will. Der Neid ist weder angenehm noch fruchtbar, weder für den Neider noch für den Beneideten. Tun wir dem anderen weniger Neid an, geht es uns um Welten besser. Und all dass, was Sie dem anderen nicht gönnen, werden Sie selbst auch nicht bekommen. Denn Sie verbeißen sich derart in Ihre Neidgefühle, dass Sie sich von Ihren eigenen guten und kreativen Kräften abschneiden und diese nicht für die Umsetzung Ihrer Ziele einsetzen können. Und möglicherweise werden Sie feststellen, dass Ihre Ziele oft ganz andere als jene Ihres Nachbarn sind. Schenken Sie von nun an wirkliche Mitfreude und das wahre Glück wird in Zukunft viel lieber bei Ihnen einkehren.