Es gibt viele Merkwürdigkeiten! An allen Orten dieser Welt gibt es Sehenswürdigkeiten. Sightseeing-Touren und Ferien gehören zusammen wie Hintern und Hose. Ich mache heuer auch Smellsmelling-Touren. Um mir Riechwürdigkeiten rein zu ziehen. Mit meinem Riechkolben. Auf den konzentriert man sich in der Regel so gut wie gar nicht. Werbung läuft über Ohren und Augen. Diese armen Teufel leiden nicht selten Höllenqualen. Sie stehen auch ständig im Fokus unserer Wahrnehmung. Die Nase erst dann, wenn etwas gewaltig stinkt. Oder sie verstopft ist. Darum widme ich ihr im heurigen Sommer besondere Ferientage. Sie steht ab und an für einen Tag im Mittelpunkt. Gemeinsam gehen wir bummeln. Jede Jahreszeit hat ihren Eigengeruch. Am Fell von Kater Maxi kann ich das auch „wissenschaftlich“ nachriechen. Im Winter riecht er nach Schnee, Eis, klarer Luft. Im Sommer nach Wiese, Heu, Sonne. Wenn sie einen solchen pelzigen Indikator daheim haben, dann überprüfen sie es. Sie werden staunriechen! Bleiben wir gleich im Sommer. Im Sommer riechen auch wir Menschen anders. Okay, an sehr heißen Tagen etwas ambivalent. So manche Dame aber schmeichelt meinem Riechator, wenn sie die Aura eines tollen Sommerduftes umgibt. Da schwebe ich nicht selten auf Parfum-Wolke Sieben. Danke Sommer! Es riecht im Sommer auch nach Grillen. Nicht nach den Grillen, die zirpen, sondern nach dem Grillen, wo Mann wirklich noch Mann sein darf. Dort wo „Erlegtes“ mit nacktem Oberkörper, wildem Sommerbart und Omas Blümchen-Kochschürze auf die heiße Glut geworfen wird und das Alphamännchen die hungrige Barbecue-Sippe füttert. Riechwürdigkeiten kann man auch bei Wanderungen, Radtouren, Schifffahrten, Autofahrten – Fenster runter! – beriechen. So kann man im Alltag allmählich seinen Riechschatz erweitern und seinen Riechmuskel trainieren. Damit man rascher merkt, was einem anstinkt in seinem Riecher-Dasein. Wen kann man riechen, wo möchte man sein restliches Leben verriechen? Was möchte man noch riechen? Mit wem möchte man es riechen? Oft wird man riechen, dass man schon sehr lange in einer Riechsituation riecht, in der man eigentlich gar nicht mehr riechen möchte. „Ich will nicht mehr riechen!“, schreien viele hinaus. „Ich kann euch alle nicht mehr riechen! Verduftet endlich! Ihr Riechverderber!“ Oft verliert man den richtigen Riecher. Gar nicht selten steckt man in einer tiefen Riechkrise und riecht es nicht. Wie schnell landet man da in einem Riech-out und ringt nach heilsamer Riechluft. Dann helfen oft nur noch eine lange Riechauszeit und eine intensive Riechtherapie. Bevor es soweit kommt, gönne ich meinem Riechen lieber öfters eine erholende Riechzeit. Bevor ich stinkig werde und jeden und alles kritisiere oder ständig herumjammere. Ich suche mir Riech-Oasen. Einen Wald, eine Rose auf dem Weg zur Arbeit oder ich reiß die Fenster auf und lass es in der Bude wieder mal durchziehen. Selbst das „Göttliche“ scheint gerne zu riechen. Weihrauch als Geschenk für die Anders-Welt. „Böse Geister“ und „Dämonen“ mögen gute Düfte nicht so gerne. Betörender Weihrauch treibt sie in die Flucht. Machen Sie es ri(e)chtig! Bis zum nächsten Riecher! Ihr Riech-Guru Michael!