So richtig nett ist´s nur im Bett! Peter Alexanders weiser Sangesspruch. Wer kennt ihn nicht!? Gott hab ihn selig! Den Peter. Und er segne diesen Spruch. Das Bett ist eines der letzten Bollwerke der Geborgenheit. Frage nicht. In Betten spielen sich vorwiegend schöne Sachen ab. Liebe machen. Neues Leben machen. Mein Opa hat deshalb das Schlafzimmer „Werkstatt“ benannt. Frisch Verliebte kuscheln den ganzen Tag in ihren zerknüllten Liebesnestern. Schmieden dort allerlei Zukunftspläne und schwören ewige Liebesschwüre. In Betten erschläft man sich neue Kräfte. Und Karrieren – so böse Zungen. Betten sind Medizinmänner und Schwitzhütten. Kranke erfahren Heilung. Betten sind Klöster. Für viele der einzige Ort, wo sie Zeit für sich haben und in ihr Inneres schauen können. Ein wenig Ruhe haben halt. Betten sind Seelen-Bahnhöfe. Von dort aus treten viele von ihnen ihren allerletzten Trip an. Die Schienen verlaufen ins große Glückseligkeits-Steppdecken-Wolken-Nirwana. Halleluja, sag ich! Betten sind mystische Plätze. Daunenhafte Nazca-Linien. Landeplätze für deine Träume. Die Mittler zwischen unserem verwirrenden Hier und der jenseitigen Anderswelt. Betten sind Friedensstifter. Quasi die Gandhis unter den Möbeln. Sie sollten schleunigst den Nobelpreis kriegen! Wer schläft, der denkt und tut nix Böses. So, ihr Bösewichte und all ihr anderen A…lö…er dieser Welt: Bitte ab ins Bettchen! Meine allerschönste Bett-Ekstase ist die, wenn ich sommers nachts – eingehüllt in ökoweichspülfrischer Bettwäsche – in meinem Bett liege, das Fenster weit offen. Und das alles während es draußen so richtig schön regnet. Mein lieber Schwan. Das ist schöner als Sex. Echt jetzt. Betten können auch unheimlich sein. Gruselig. Unterm Bett hausen ja auch Geister, böse Hexen und diverse Vertreter aus der Zunft der Dämonen. Ganz wilde Hunde halt. Hintertrieben bis zum Gehtnichtmehr. Wie oft haben einst meine persönlichen Ghostbusters wie Mama oder Oma oder Opa unters Bett schauen müssen, um gespenstermäßig alles zu checken. Ob alles clean. Quasi. Eines schönen Tages aber wollte ich der Sache auf den Grund gehen, nahm all meinen Mut zusammen, ging meinem Bett auf den Grund und stieg unters Bett. Und ich blieb dort. Weil es war schön. Wunderschön. In meiner persönlichen Höhle. Und wenn dort irgendwelche Geister hausen, dann müssen es sehr liebe und gute sein. Die mich auf meinen Höhlenexpeditionen begleiteten und beschützten. „Unterm Bett“ war lange Zeit einer meiner Lieblingsorte. Geborgenheit zum Quadrat. Quasi die Geborgenheit in der Geborgenheit. Dort traf ich mich mit meinen Tagträumen, alberte mit der Fantasie herum und oft schlief ich auch nur ein. Manchmal, wenn es turbulent oder rau im Leben, da steige ich geistig unters Bett. Und ab und an wünsche ich meinen guten Dämonen unterm Bett eine gute Nacht. Ich wünsche allen Menschen und der Welt mehr „Unterm Bett“!