Alle Jahre wieder… kommt die so genannte „Stillste Zeit“ des Jahres schrill und fast schon nervig zu uns. „Kauf, kauf, kauf!!!“, donnert es aus vollen Rohren auf dem Schlachtfeld der erbarmungslosen Konsumattacken. Die Menschen laufen panisch durcheinander, aneinander vorbei, vorbei am Weihnachtsfrieden, vorbei an sich selbst, vorbei am Sinn von Weihnacht. Vorbei an der Weihnachts-Krippe. Das Christkind, in eine laute Zeit geboren, welche die beste Voraussetzung bietet, dass es - das Christkind - sich das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom einheimst. Sinnenlos, seelenverloren, so irrt man als Perpetuum Mobile des Habenwollens rastlos durch die Shoppingmeilen. Ausschau haltend nach den verlockendsten Schnäppchen der Saison. Schwindel-Bells! Auf der Suche nach dem Sparadies! Ich mag das alles nicht mehr! Nach etlichen Jahren auf diesem Planeten bin ich mittlerweile weihnachtsausgebrannt. Manche entfliehen diesem Weihnachtswahnsinn mithilfe einer gehörigen Dröhnung Glühwein. Ab ins Weihnachts-Nirwana! Weihnachten und Stress gehören mittlerweile zusammen wie Weihnachten und „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Fernsehen. Alle Jahre kehren auch die gleichen Lippenbekenntnisse wieder: „Diesmal wird Weihnachten anders gefeiert!“ Und doch bleibt alles beim Alten. Man „muss“ noch Geschenke besorgen, weil sonst jemand beleidigt sein könnte. So erledigt man dies und das noch schnell. In halbherziger Manier. Schöner wäre es, man würde diese Zeit Menschen verschenken. Sich selber zum „Päckchen“ machen! Seinen Liebsten. Oder jenen, die vom Schicksal, dem Leben benachteiligt und übersehen werden. Obdachlosen, armen Familien, kranken Kindern, alten Menschen in Altenheimen, die nie Besuch bekommen … Hunden im Tierheim eine Runde Spaziergang schenken! Weihnachten könnte eine Zeit sein, in der man seine Seele, sein Herz zur Ruhe kommen lässt. Weihnachten fällt in das Schweigen des Winters. Die Natur ruht sich aus. Viele Tiere legen sich nieder, der Bär macht seinen Winterschlaf. Vielleicht wäre ein Winterschlaf für uns Menschen auch nicht so übel. Angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Lage. Wer schläft, der kann nichts Böses tun! Meine Güte, was wäre das für ein Segen! Für uns, für unsere Erde. Ein paar Monate Ruhe geben! Jedem seinen Frieden gönnen! Wieder zu Kräften kommen. Mein Motto für die kommenden Weihnachtsfeiertage: „Weihnachts-Winterschlaf“ statt winterschlaff! „Winterschlaf“ als Symbolwort für: Energie tanken! Mehr Zeit für Muße, auch für das ein oder andere Schläfchen oder wer zu zweien, für das ein oder andere „Weihnachtskuscheln“, mehr Zeit für kreative Tätigkeiten, mehr Achtsamkeit für die guten Dinge im eigenen Leben, mehr Augenmerk für eventuelle Nöte anderer. Momente für die Pflege des Geistes, indem man gute Bücher liest, schöne Gespräche sucht. Tagträumen. Dankbarkeit für scheinbar Selbstverständliches! Ein wenig Eis vom Herzen, von der Seele kratzen! Schöne Weihnacht! Guten Winterschlaf! Wünscht Ihnen Michael