Heute war es schön draußen. Voller Schnee. Und ich bin mal wieder so richtig absichtslos losgelaufen. Wie es der Benediktinermönch Frater Michael Bauer rät. Ohne Pulsuhr, ohne Ziel. Mit jedem Schritt ein Stück Ego loslassen … In einem Interview kürzlich erzählte er mir folgende Geschichte:
“Es ist wichtig, Dinge zu tun, ohne gleich eine Gegenleistung zu erwarten. Je absichtsloser man Dinge tut, desto leistungsfähiger wird man. Das ist genauso wie im japanischen Bogenschießen, wenn man absichtslos auf eine Zielscheibe schießt, ohne große Erwartungen, dass man dann in die Mitte trifft. Dann trifft man. Da gibt es eine schöne Geschichte, ein Bogenschütze übt, und dann kommt jemand zu ihm hin und bietet ihm ein Goldstück an, wenn er in die Mitte trifft. Und dann wird er schon unruhig. Trifft aber gerade noch, weil er sehr geübt ist. Wenn er noch einmal trifft, heißt es dann, kriegt er ein Schloss geschenkt. Dann wird er noch unruhiger und schießt daneben. Je mehr man erwartet, desto weniger trifft man.”
Also: Dinge tun, ohne etwas zu erwarten – von anderen und von sich. Das ist xunt. Und weise.
Herzlichst bis bald
Eure
Marion Grillparzer