Grad hab ich mich mal wieder so richtig zusammenreißen müssen. Das Ohr hängt am Telefonhörer in der Warteschleife, die Finger tippen auf der Tastatur in für einen Gehirn-Text, eine e-mail kommt rein, schnell gucken, Maxxl will gestreichelt werden. Multitasking. Was dämliches.
Das sagt Frau Dr. Hölzel, eine meditierende Gehirnforscherin: “Wir verstehen immer besser, dass Multitasking eben gar nicht sinnvoll ist und dass es uns stresst, zerstreut und letzten Endes uneffektiver arbeiten lässt. In einer Studie wurde beispielsweise untersucht, welche Auswirkungen es hat, wenn Menschen, die am Computer arbeiten, gleichzeitig Zugang zu E-Mails haben, also in ihrer Arbeit dauernd durch E-Mails unterbrochen werden. Die Arbeitsleistung fiel soweit ab, als hätte jede der Testpersonen eine um zehn IQ-Punkte verminderte Intelligenzleistung. In gewissem Sinne ist Multitasking das Gegenstück zu Achtsamkeit.”
Also Multitasking ist dämlich – und macht dämlich. 10 IQ hab ich grad wieder verloren mit dem Ohr in der Warteschleife … Die schenkt mir jetzt mein Maxxl wieder. Streicheln. Fühlen. Schnuppern, Gucken. Den Augenblick mit allen Sinnen genießen. Eine kleine Meditation draus machen. Einfach im Hier und Jetzt sein. Tief Atmen. Mal 2,5 Liter einsaugen, statt die üblichen 0,5 Liter pro Atemzug. Das Gehirn mit gscheit viel Sauerstoff versorgen. Ein kleiner Buddha werden. Und die doofe Warteschleife vergessen. Und die E-mail von meiner Agentin nix als Arbeit auch …
Bleibt xunt,
bis bald, herzlichst
Marion Grillparzer