Heut hat mich eine sehr nette Radiomoderatorin aus Nürnberg angerufen und gefragt, was ich von den XXL-Sonderangeboten halten würde. Ich hab dann gesagt: Das einzige, wo ich bedenkenlos zugreifen würde, wäre beim Toilettenpapier und Waschpulver .…
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Nicht beim Essen?
Ganz gewiss nicht.
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Ob man denn da nicht was sparen könne …
Meine Antwort: Freilich meint man erst einmal, was zu sparen, aber das trügt gewaltig. Weil man isst zu viel, zu viel vom falschen. Und das macht nicht satt. Ich hab noch nie gesehen, dass es bei Obst und Gemüse, Fisch und Käse 30 Prozent mehr geschenkt  gibt.XXL-Sonderangebote gibt’s ja nur bei Heißhungeranheizern, beim Riegel, beim Zuckermüsli, bei der Cornflakesschachtel, bei der Pizza … Da steckt das drin, was billig ist: Kohlenhydrate. Und die machen Heißhunger auf mehr. Und das mehr muss man dann ja in der Regel auch wieder bezahlen. Genauso wie für mehr Medikamente, die diese XXL-Portionen irgendwann einfordern.
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Also auch noch ungesund?
Freillich. Hab ich gesagt. Auf dem XXL-Riegeln oder dem Softdrinkeimer, die es jetzt im Kino gibt, da müsste in Großbuchstaben drauf stehen: „Gefährdet ihre Gesundheit,  kann tödlich sein, schadet dem Herz, macht impotent, schadet in der Schwangerschaft ihrem Kind … da müsste man Diabetesbeine abbilden drauf, Dialyse-Nieren ..
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Ob man denn wenigstens satt wäre, mit all den großen Angeboten …
Nein. Mit dem falschen Essen, mache man den Körper ja nicht satt. Der schickt uns dann weiter zum Kühlschrank, bis all die Vitalstoffe da sind, die er braucht. Und wenn die nicht kommen, haben wir ständig Hunger. Essen mehr und mehr und mehr.
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Warum ich dann ein all-you-can-eat-Buch schreiben würde …
Das täte ich für all die, die jetzt die großen All-you-can-eat-Mägen haben, kein Sättigungsgefühl mehr haben. Da schreibe ich ein Buch, wie man ganz gesund all you-can-eat macht, den Körper, das Gehirn wieder umerzieht, dass man wieder ein wohliges Stättigungsgefühl kriegt – und dabei den Körper mit all dem versorgt was er braucht, damit er loslässt von dem was er nicht braucht. Die kleinen lästigen Fettmolekülchen.
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Ich glaube sie bringen morgen im Radio einen Satz. Damit der Rest nicht verloren geht, hab ich mir gedacht, schreib ich halt ein xunt.
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Bleibt xunt, herzlichst, bis bald
Marion Grillparzer