Heute früh hab ich mir schlaftrunken eine Zitrone in den Tee gepresst. Und da ist mir eine Leserin eingefallen, die mich gefragt hat, ob sie denn auch Zitrone aus dem gelben Fläschchen benutzen dürfe. Ob das denn auch glyxlich sei.
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Ich hab dann auf meinen Sekundenzeiger geguckt und gemessen, wie viel Lebenszeit mich das denn kostet, wenn ich so eine Zitrone auspresse. Also in zehn Sekunden war die Zitrone im Tee.
In der Zeit haben mich die Zitrusdüfte schon mal belebt. Fröhlich gemacht. Und da gehört bei mir morgens einiges dazu, das zu schaffen. Normalerweise schafft das nur mein Mann mit einer Tasse Kaffee, der war aber nicht da.
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Also: Ich habe in den 10 Sekunden meine Muskeln gefordert. Jeder Muskel braucht 200 Reize am Tag, sonst geht er flöten. Hab mein limbisches System im Kopf mit ätherischen Ölen erfreut. Hab was viel schöneres in der Hand gehabt als eine Plastikflasche. Und hatte Natur pur in meinem Tee (der Kaffee war auch aus, normalerweise ein guter Grund, nicht aufzustehen) – mit all dem Vitamin C, das mir nur die frisch gepresste Zitrone schenkt. Nun müsste man nur noch ausrechnen, um wie viele Tage diese Zitrone mein Leben verlängert.
Fazit: Ich war wach. Glücklich. Xunt.
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Bis bald,
herzlichst
Marion Grillparzer