"Danke, lieber Schutzengel!" Summt's heute während meiner Laufrunde durch den Kopf. Jede Faser tut mir weh. Gott-und-Schutzengel-sei-Dank nur das. Denn das hätte anders ausgehen können. Ich erzähle mal schnell: In meinem Auto fahre ich gestern morgen ganz gemütlich, da seilt sich links vor mir eine Spinne ab. Ich sag: "Weißt Du was, ich nehme dich mit in den Stall, da gefällt es dir bestimmt." Vor lauter Freude schießt die Spinne auf mein Gesicht zu. Und das wollte ich nun nicht so unbedingt und komm vor Schreck von der Straße ab, schieße auf einen schwarzweißen Pfeiler zu, reiße das Auto gerade noch rum auf die Straße zurück, auf die Gegenfahrbahn, ein LKW ... und mein Schutzenge lenkt mich auf meine Seite zurück. Da saß mir das Herz in den Kniekehlen. Und der Eimer mit frisch angerührtem Mast (= gesunder Getreidebrei) für Kurti gleitet in braunen Wogen über meine weißen Stoffsitze.
Da fällt mir natürlich Michael ein. Mein Alltags-Philosoph, der so tolle Sinnvoll-Texte schreibt, der sagt: "Ich mag meinen Schutzengel. Da gibt’s nix! Hand aufs Herz, er ist einer der ganz wenigen, der dir nicht auf den Wecker geht, wenn er ständig an deinen Fersen klebt." Und er sagt auch: "Vergiss das »Danke« nicht! Du wirst sagen, das ist sowieso sein Job, mir Gutes zu tun und so. Schon richtig, aber »Danke« verleiht Schutzengeln noch größere Flügel." Und darum gibt's heute wieder 'ne kleine Mini-Meditation für meinen Schutzengel. Wie man auf seinem Mini-Jakobsweg meditativ laufend die Seele entschlackt, beschreibt Michael Bauer einfach wundervoll in meinem Buch "smart aging".