Wisst ihr was ich toll finde? Wirtshäuser. Ich liebe Wirtshäuser. Die mit Seele. Mit Wirtsleuten, die einem ins Herz kochen. Mit Biergärten unter Kastanienbäumen. Mit Fasstischen unter Weinreben. Egal. Wirtshäuser halt. Überall in Deutschland. Ein Stück Kulturgut. Nur was passiert? Sie sterben aus. Sie sind wirklich und wahrhaftig vom Aussterben bedroht. Was bedroht sie denn? Wie immer der Mensch. Es wird zwar mehr denn je für Essen außer Haus ausgegeben. Nur, das fließt in McDonalds und Tankstellen, in snack’s on the road und coffee to go. Der Mensch investiert halt statt in Kultur in den künftigen Herzinfark, in das frühere Ableben. Das fast-food to-go wird – by the way – nur mit 7 Prozent besteuert. Das gute, mit Hand und Herz gekochte Essen in einem gemütlichen Wirtshaus wird mit 19 Prozent besteuert. Der Mist der uns krank macht – und snacken macht uns krank – ist günstiger zu haben, als ein Stück Lebensglück. Wirtshäuser gehen ein. Immer mehr. Eine Epidemie. Das Dorfwirtshaus, in dem man sich heute zum Karten spielen, ratschen und gut Essen trifft, gibt’s bald nicht mehr. Kann man was tun. Besuchen, sitzen, ratschen, genießen. Statt Dingsbums-to-go.