Gestern war Weltgesundheitstag. Und das nimmt die WHO zum Anlass, vor Lebensmitteln zu warnen. Vor Ei, Schwein, Fisch, Geflügel, Gemüse. Und zwar in dieser Reihenfolge. Sie lösen Infektionen aus. “Wir unterschätzen es erheblich, wie viele Menschen aufgrund von Chemikalien in der Lebensmittelkette sowie weit verbreiteten Mikroorganismen erkranken”, so Dr. Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. Die Infektionen nehmen zu: Heute werden in Deutschland zum Beispiel deutlich mehr Patienten aufgrund einer Salmonellen- oder Campylobacter-Infektion stationär behandelt als vor 15 Jahren. Und zwar um 11 Prozent.
Das ist erschreckend. Denn wir wissen halt nur noch selten, woher was kommt, was da auf dem Teller liegt – und wie vorort damit umgegangen worden ist.
Als Lösung bietet die WHO eine Twitter-Anleitung „Safe-food“. Sicher vom Bauernhof zum Teller. Eine Putz-Schneidebrett-Verhalt-Koch-Anleitung. Vergleichbar mit der alten Traveller-Regel: Cook it, boil it, peel it, or forget it.
Das hilft halt nix gegen die multiresistenten Keime, die an der Bauernhof-Tomate kleben. Das erinnert auch nicht an die in der deutschen Veterinärmedizin offiziell eingesetzten 1.700 Tonnen Antibiotika pro Jahr. Tonnen!!! Und da sind die in Massentierhaltungen, Aufzuchtanlagen und Fischfarmen rezeptfrei verfütterten Antibiotika-Berge noch nicht drin. Tja. Darum gibt es resistente Bakterien auf dem Ei, dem Schwein, dem Fisch, dem Geflügel, dem Gemüse. Immer mehr davon. Die uns krank machen. Mitunter auch umbringen. Diese wegputzen, wegkochen ist ein Weg. Nur halt einer, der nix ändert. Besser ist: Da einkaufen, wo man weiß, was dort passiert. Saisonal. Regional. Bio.
Bleibt xunt
bis bald
Marion Grillparzer