Alle zehn Jahre wieder… Zur Zeit geistert durch die Presse die Geschichte von den Adenoviren, die Hühnchen dick machen. Und auch bei dicken Menschen haben die Forscher (Uni Wisconsin, Madison) mehr von diesen Antikörpern gegen diese Viren im Blut entdeckt, die normalerweise Husten machen. Und da stellt man sich natürlich die Frage, ob denn die oft als “Epidemie” bezeichtnete Fettsucht vielleicht doch nicht ein Produkt von falschen Essgewohnheiten und Bewegungsmangel ist, sondern viel mehr von Viren, die ja im Versuch an junge Hähnchen das Brustfett verdoppelten und das Bauchfett verdreifachten.
Da hab ich vor zehn Jahren schon mal eine Geschichte drüber geschrieben. War damals auch sensationell neu. Und damals schon redeten die Forscher von einem Impfstoff gegen Adenoviren, einem Impfstoff gegen das lästige Übergewicht. Damals war’s der Ad-36. Heute ist es der Ad-37. In zehn Jahren ist es dann der Ad-38? Oder ein anderer von den insgesamt 49 Adenoviren.
Also ich hab mir mal überlegt, mit meinem Menschenverstand, warum denn diese Hühnchen, es waren Küken, mehr Fett hatten, nachdem sie die Forscher mit dem Virus infizierten. Die Hühnchen bekamen genauso viel Futter, wie die anderen Hühnchen ohne Virus im Körper. Und nach dem Versuch, der nur wenige Wochen dauerte, wogen alle gleich viel. Nur bei den infizierten Hühnchen entwickelte sich aus den Fettvorläuferzellen nicht Muskeln sondern Fettzellen. Warum? Also ich nehme an: Weil nicht genug Eiweiß da war für einen gesunden Muskelaufbau. Das brauchte das Immunsystem, um die Viren in Schach zu halten. Und weil sie, höchstwahrscheinlich geschwächt, sich ein wenig weniger bewegten, als die gesunden Hühnchen.
Nun denk ich weiter: Fettvorläuferzellen hat ein Erwachsener nicht mehr so viele. Ganz wenig. Also hilft ihm auch ein Impfstoff gegen Adenoviren mit Sicherheit nicht beim Schlankwerden. Träfe es denn wirklich zu, dass ein Impfsoff gegen Atemwegsinfekt-Viren dem Menschen helfen sollte, nicht dick zu werden, dann Kindern. Allerdings müssten diese Viren ziemlich lang aktiv im Körper arbeiten, um ein vergleichbares Mastergebnis zu erzielen. Und das lässt unser Immunsystem mit Sicherheit nicht zu.
Ein schönes Wochenende,
Marion Grillparzer