Eine Leserin fragte mich gestern aufgebracht: Was hat das mit dem “neuen” Insulin-Score, mit der Insulin-Trennkost auf sich. Der stelle doch die ganze GLYX-Diät in Frage. Mit der sie gerade in zwei Wochen 4 Kilo abgenommen hat. Ein bisschen hab ich mich schon geärgert…
Hier meine Antwort:
Das ist alles im Grunde ein alter Hut. Der Insulinspiegel steigt nach der Mahlzeit, das misst der Insulin-Score. Natürlich steigt er auch an, wenn man Eiweiß isst, weil Eiweiß in den Muskel, in das Immunsystem eingebaut werden muss. Das ist allerdings nichts im Vergleich mit den schnellen Kohlenhydraten. Natürlich ändert sich der GLYX bei Kombination verschiedener Lebensmittel. Er sinkt meistens. Dann, wenn Sie Fett mit Kohlenhydraten kombinieren. Es macht also wenig Sinn ein Lebensmittel mit mittlerem GLYX zu essen, das viel Fett enthält. Weil das Insulin das Fett dann gleich auf die Hüften bugsiert und dort einsperrt. Ein Marsriegel mit niedrigerem GLYX als die Kartoffel, ist nicht besser als die Kartoffel. Deswegen gibt’s bei der GLYX-Diät auch die roten und die grünen Punkte. Auch für Fett. Auch für Eiweiß. Auch für Vitaltstoffe. Dass der Insulin-Score bei dem gleichzeitigen Verzehr von magerem Eiweiß plus vollwertigen, glyxniedrigen Kohlenhydraten stark ansteigt, müsste erst noch bewiesen werden, das konnte ich leider nirgends lesen.
In der GLYX-Diät sehen Sie, anhand der vielen Tabellen – und der Smileys, dass in die GLYX-Diät nicht nur der GLYX eines Lebensmittels einfließt – sondern all die anderen Dinge auch. Alles, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Das alles lesen Sie in GLYX-Diät. Sie können natürlich auch die Schlagzeile lesen GLYX ist „alt“, Insulin-Score wäre neu. Ist halt ein neuer Begriff.
Insulin-Trennkost bedeutet auch nichts anderes als:
> Lassen Sie abends die Beilage weg. GLYX: Schlägt das auch vor, hilft wunderbar beim Anbnehmen, muss man aber nicht immer tun.
> Sorgen Sie für eine lange „Insulinfreie“ Phase (ganz insulinfrei geht nicht, das wäre auch nicht wünschenswert). Sprich: Essen Sie nicht häufiger als drei Mal am Tag.
>Wenn Sie eine große Portion Kohlenhydrate essen, dann ohne Eiweiß. (Warum aber ohne Eiweiß? Sie können die Garnelen ruhig in die Vollkornspaghetti geben. Die Sahnesauce wäre ein Problem. GLYX rät: wenn Sie eine große Portion Kohlenhydrate essen, dann ohne Fett. Ich weiß allerdings nicht, warum es bei der Insulin-Trennkost dann mittags 500 Gramm Kartoffeln mit Kassler gibt. Siehe unten.)
>Das sagt die GLYX-Diät: Mindern Sie den GLYX indem Sie eine große Portion Gemüse /Glyx Grün (zu Gelb, Rot) essen. Den Salat zum Käsebrot, den Apfel zur Rippe Schokolade.
> Auch das: Ohne Bewegung geht gar nichts. Denn die bringt den Insulin-Haushalt in Ordnung.
Das GLYX-Prinzip ist so ausgefeilt, dass man damit abnimmt. Auf gesunde Art und Weise. Und: Individuell. Das haben Sie doch am eigenen Leib mitgekriegt. Und andere Leser im GLYX-Forum auch. Mitunter 40 Kilo. Es ist halt so, dass man immer wieder neue „Wissenschaftlichkeiten“ aufführt, die gut klingen, aber im Endeffekt nicht viel anderes beinhalten, als eh schon publiziert worden ist. Halt im neuen Kleid.
Auszüge aus Ihrer angesprochenen Literatur:
Einen hohen Insulin-Score von 120 bis 140 Prozent haben Geleefrüchte, Schokoriegel und Kartoffeln
100 bis 120 Prozent: Fruchtjoghurt (ich nehme an es handelt sich um einen industriell gesüßten), Bohnen mit Tomatensauce (ich nehme an es handelt sich hier um dicke weiße Bohnen mit einem hohen GLYX), Weißbrot .
80 bis 100 Prozent: Vollkornbrot (hier handelt es sich nicht um Körnerbrot, das ist unten bei den „guten“ aufgeführt), Kekse mit Schokoladenstückchen, Vanilleeiscreme, Cracker, Schokoladenkuchen, Weintrauben, Bananen
60 bis 80 Prozent: Croissants, weißer Reis, Corflakes, Doghnuts mit Zucker, Pommes, Honey-Smacks, Weizen-Reis-Cornflakes, brauner Reis, Kartofflel-Chips. (Das meiste (außer brauner Reis) das was hier im mittleren Bereich liegt, ist in der GLYX-Diät schlechter bewertet).
40 – 60 Prozent: Orangen, Äpfel, Linsen in Tomatensauce, Körnerbrot, Popcorn und Müsli
Unter 40 Prozent: Haferbrei, Vollkornnudeln, Hartweizennudeln und Kleieflocken.
Eiweiß: hat auch 40 bis 60 Prozent. Eier liegen unter 40 Prozent.
Mehr Insulin-Score-Werte konnte ich nicht finden, weder für Fisch mit Vollkornnudeln, Käsebrot oder Fleisch mit Kartoffeln.
Bis hier hin unterscheidet sich das ganze, eigentlich marginal von der GLYX-Diät.
Ein Insulin-Trennkosttag sieht so aus:
Morgens: 3 Vollkornbrötchen, 3 Teelöffel Konfitüre, 2 Esslöffel Olivenölmagarine und 1 Apfel
Mittags: 300 Gramm Blumenkohl, 500 Gramm Kartoffeln 125 Gramm mageres Kassler, 1 TL Rapsöl, 100 ml Milch, 1 Hefeteilchen
Abends: 400 Gramm Tomaten, 100 Gramm Gurke, 150 Gramm Thunfisch im eigenen Saft und 1 Glas Rotwein.
Man empfiehlt also von morgens bis abends einen hohen Insulin-Score (bis zu dem von 500 Gramm Kartoffeln!), nur abends lässt man die Beilage weg. Hier unterscheidet es sich insofern von der GLYX-Diät, als dass ich so ein Frühstück nicht empfehlen würde. Sondern lieber was mit Früchten und Eiweiß.
In der genannten Trennkost gibt es morgens und mittags Kohlenhydratmahlzeiten – mittags merkwürdigerweise ja auch kombiniert mit Eiweiß!
Und abends lässt man die Kohlenhydrate weg.
Tja. Was ist da jetzt anders? Genuss?
Es gibt keine Diät für alle. Deswegen habe ich das Ampelprinzip eingeführt, Tabellen für alle Lebensmittel, nicht nur nach GLYX bewertet, ein Baukastensystem für Rezepte. Und wichtig ist, dass man abnimmt – und dabei gesund isst. Ob Sie das nun mit GLYX-Diät tun (im Grunde auch eine Form der Insulin-Trennkost) oder mit Insulin-Score oder mit Logi, oder mit Trennkost, das ist egal. Die Diät muss zu Ihnen passen.
Herzlichst Marion Grillparz