Gerade hat mir meine Freundin Babsi Erdbeeren gebracht. Frisch gepflückt. Die haben meinen derzeit irgendwie überschüssigen Wasserhaushalt in die Kanalisation entleert. Genauso, wie die drei Minuten Galileo bei 16 Herz. Erdbeeren und Galileo entwässern wunderbar. Diese Eigenschaft vergisst man bei beiden gerne. Genauso, wie einfach mal alle Sinne einzusetzen. Nicht nur den Geschmackssinn.
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Für einen verkopften Menschen ist eine Erdbeere eine Frucht. Für einen sinnesgeschulten kreativen Menschen ist sie eine himmlische Frucht, so süß wie Samt, so farbenfroh wie ein Song von den Comedian Harmonists (Verooonikaaa, der Lenz ist daaa), so erfrischend wie das Glück.
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Wer seine Sinne einsetzt, führt sein Gehirn in völlig andere Dimensionen. Kreativität ist nun mal nicht verkopft. Unsere Sinne sind es, die aus einer Sekunde einen unvergesslichen Augenblick machen. Aus der Schüssel Erdbeeren eine Reise durch pures Glück.
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Also: Seine Sinne nutzen. Alle! Ist xunt. Übrigens: Wer seine Sinne verkümmern lässt, verliert auch seine Intuition – die einfache, kluge Entscheidung aus dem Bauch heraus. Also: Bevor ich weiter Unsinn schreibe, mach ich jetzt den Computer dicht. Und geh ne Runde im Wald spazieren.
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Bis bald,
herzlichst
Marion Grillparzer