Kürzlich habe ich meines aus meiner Pubertierzeit gelesen. Und mir gedacht: Oh ich möchte alles, nur nicht tauschen mit diesem armen ungeliebten, dicken Mädchen mit strengen Nonnen-Lehrerinnen und falschen Freundinnen... Ich hab‘ dann meiner Therapeutin erzählt, dass ich es unmöglich finde, dass manche Therapeuten dazu raten, man möge wieder zum Pupertier mutieren und abends seine Sorgen aufschreiben – und per mail verschicken. Dann wären sie weg. Ich finde, nö, dann sind sie geradezu da. Das ist kontraproduktiv. Abends sich hinsetzen und aufschreiben, was den Tag über schiefgelaufen ist. Da unterstützen wir doch nur unser Katastrophenhirn. Machen uns noch mal gescheit bewusst, wie schlecht es das Leben mit uns meint. Und das nehmen wir dann mit in den Schlaf, den wir dann erst recht nicht haben. Da ist es doch viel besser, sich hinzusetzen und aufzuschreiben, wie gut es das Leben heute mit uns gemeint hat. Was alles wunderschön war. Die Aprikose frisch von Nachbars Baum. Der Regen in dieser Wahnsinns-Hitze. Die netten Mädels im Cafe. Und dann noch Maxxl mit meiner Mütze. Es gibt doch soooooo viel Schönes zu erzählen. Und dann verrät mir meine Therapeutin eine weitere gute Möglichkeit, das Glück mit in den Schlaf zu nehmen. Steck drei Kastanien in die rechte Hosentasche. Und sobald Dir was Wundervolles passiert, hol die Kastanie raus, erzähle ihr kurz, was Dich so freut, schiebe sie in die linke Hosentasche. Und diese drei Kastanien, mit dem Glück im Kastanienbauch, nimmst Du dann abends mit ins Bett und lässt Dir diese drei Geschichten noch mal durch den Kopf gehen.
Ja, das fühlt sich richtig an. Ich rate Euch: Ausprobieren! Ich hab das übrigens mangels Kastanien gleich mal mit drei Steinen gemacht.