Puderzucker auf der Tastatur und blitzende Augen… Also ich kann nicht nein sagen, zu den herrlichen im schwimmenden Fett ausgebackenen Seelenküssen, den Köstlichkeiten aus süßem Hefeteig, mit Konfitüre oder Pflaumenmus oder Senf gefüllt, mit Zuckerguss bestrichen oder mit Puderzucker bestreut. Man liebt sie überall, auch wenn sie immer anders heißen: Faschingskrapfen, Fastnachtsküchlein, Berliner Pfannkuchen, Kreppel… Ich versteh überhaupt nicht, wie der Amerikaner da ein Loch in die Mitte stanzen konnte. Auch ein Donut ist nichts anderes als ein Krapfen, dem man das Herz geklaut hat.
Erfunden hat ihn übrigens 1756 ein Berliner Zuckerbäcker. Der wollte eigentlich als Kanonier unter Friedrich dem Großen dienen. Erwies sich als wehruntauglich. Durfte aber als Feldbäcker beim Regiment bleiben. Als kleines Dankeschön schuf er die ersten „Pfannkuchen“. Er formte Hefeteigstücken zu kleinen Kanonenkugeln und buk sie, da er am Feld keinen Backofen hatte, über offenem Feuer in mit heißem Fett gefüllten Pfannen.
Also so ein Krapfen springt GLYXtechnisch freilich direkt auf die Hüfte (Kombi: GLYX hoch plus Fett). Aber er driftet vorher mitten durch die Seele. Der Hüfte macht der Krapfen übrigens überhaupt nix aus, wenn man abends dafür eine Gemüsesuppe oder einen Salat isst. Und der selbst gemachte Krapfen ist sowieso xunt, weil das Lob über die puderzuckrigen Seelenküsse sooo glücklich macht. Hier ein Rezept von Cora:
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Für 8 bis 10 Krapfen
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500 g Weizenmehl (Type 1050)
1 Würfel frische Hefe (42 g)
30 g braunen Zucker
250 ml lauwarme Milch
100 g Butter
2 EL Rum
2 Eier
Öl zum Frittieren
ca. 200 g Lieblingskonfitüre zum Füllen
Puderzucker zum Bestreuen
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1. Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe in die Mulde bröckeln, den Zucker und etwas von der Milch dazugeben. Mit etwas Mehl vom Rand verrühren bis sich die Hefe aufgelöst hat. Zugedeckt 15 Min. an einem warmen Ort gehen lassen.
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2. Inzwischen die Butter in der restlichen Milch schmelzen. Die Butter-Milch-Mischung mit dem Rum und den Eiern zum Vorteig geben und alles mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einem glatten Teig verarbeiten. Noch Mal zudecken und weitere 45 Minuten gehen lassen.
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3. Mit bemehlten Händen den Teig in 8 bis 10 Portionen Teilen und Kugeln daraus formen. Inzwischen in einen großen Topf – ich nehme immer den Wok, dann braucht man nicht so viel Öl und man kann gleich 4 bis 5 Krapfen auf einmal backen – so viel Öl füllen, dass es ca. 3 cm über dem Boden steht.
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4. Dann das Öl richtig heiß werden lassen. Richtig ist es, wenn es ein bisschen zu rauchen beginnt. Nur so viele Krapfen ins Fett geben, dass sie sich nicht berühren, die gehen nämlich noch auf. So lange bei mittlerer Hitze backen, bis sie goldbraun sind, mit der Schaumkelle umdrehen und die andere Seite auch noch bräunen. Das dauert pro Seite etwa 5 Minuten.
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5. Mit der Schaumkelle die Krapfen aus dem Fett holen und auf einem Tablett mit Küchenpapier abtropfen lassen. Dann die nächste Fuhre ausbacken. Wenn die Krapfen fertig sind, die Konfitüre glatt rühren. Wenn sie sehr fest ist, 1 bis 2 EL lauwarmes Wasser dazugeben. Die Konfitüre in eine Spritztülle füllen, mit der langen, dünnen Spitze seitlich in die Krapfen stechen und vorsichtig füllen. Die fertigen Krapfen mit etwas Puderzucker bestreuen – und mit fröhlich blitzenden Augen reinbeißen.
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Guten Appetit!
Bis bald,
Marion Grillparzer