So ein Apotheker gefällt mir: Hans-Rudolf Diefenbach, stellvertretender Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbandes. Und zwar aus dem Grund, weil er sehr, sehr ehrlich ist. Er warnt vor einem Produkt, das er verkauft: “Sogenannte Fettblocker sorgen dafür, dass rund ein Drittel weniger Fett aus der Nahrung aufgenommen wird. Aber sie haben eine ganze Reihe teils höchst unangenehmer Nebenwirkungen.” Steht in Bild der Wissenschaft.
Was tun denn diese Fettblocker, die man drei Mal täglich schluckt und meint die Pfunde lösen sich in Wohlgefallen auf? Sie blocken ein drittel des Fettes im Darm ab – und mit ihm lauter wichtige Vitamine. Und nicht nur die. Auch fettlösliche Medikamente. Da kann man sich zum Beispiel nach neun Monaten wundern, wenn man schwanger ist – trotz Anti-Baby-Pille. Dass sie auch Herzmedikamente wegblocken ist weniger lustig.
Fett sollte man während man die Fettblocker nimmt besser nicht essen. Weil das nämlich sehr unangenehm und plötzlich enden kann in der Hose. Abgesehen davon funktioniert der Fettblocker ohne Diät auch nicht. Und trotzdem hat man nicht selten Bauchweh, Blähungen …
Nimmt man den Fettblocker drei bis vier Monate lang (länger sollte man sowieso nicht), verliert man drei bis fünf Kilo. Und die hat man – so zeigt die Erfahrung – gleich wieder drauf.
Hinzu kommt: Fett blocken ist out. Fettarme Diäten sind out. Ja, sie sind sogar unxunt. Das ist doch ziemlich dumm, gesundes Fischfett oder Nüsse, herzschützendes Olivenöl, schlank machendes Leinöl zu sich zu nehmen und es dann wegzublocken.
Leider hat sich das immer noch nicht überall herumgesprochen. Deswegen bin ich dankbar für solche Apotheker, die öffentlich sagen: “Im Jahr 2009 haben nach unserer Beratung nur noch fünf Kunden darauf bestanden, Fettblocker zu kaufen.”
Find ich xunt. Und diese fünf müssen halt selbst ihre Erfahrung machen.
bis bald
herzlichst
Marion Grillparzer