Gab’s kürzlich auch bei meiner Freundin Petra zur Früchtetiramisu. Auseinanderbrechen. Zettelchen angeln. Und gucken wie alle Ü50 verzweifelt die Arme strecken und schaun, weil sie nix lesen können. Ich kann. Auf meinem Zettelchen steht in winziger Schrift für meinen Weg zum zukünftigen Glück, den man sich ja von einem Glückskeks erwartet: Du musst wieder mehr lachen. Boa, habe ich mir gedacht, welch einfacher Ratschlag. Endlich mal kein Schlag, sondern nur ein Rat. Petra hat’s ehrlich gesagt schlechter getroffen: Du kannst einen anderen Menschen nicht ändern. Das hat man doch schon mit 14 begriffen, nach der ersten Lektüre von „Haben oder Sein“ oder der „Anleitung zum Unglücklich sein“. Das wenn man mit Ü50 nicht begriffen hat, lernt man es auch mit einem Glückskekszettel auch nicht mehr.
Okay, egal. Lachen ist gut. Kinder lachen 500 Mal am Tag – und wir? Acht Mal am Tag. Und manchmal gar nicht. Also mehr Lachen. Diesen Rat hab‘ ich ernst genommen. Und mir Loriot angeguckt. Zu seinem 100jährigen gibt es ja unzählige kleine und große Filmchen. Der mit der Nudel ist mir der liebste. Da kann ich schon seit Jahrzehnten immer wieder drüber lachen.
Mehr Lachen! Ein wunderbarer Ratschlag also. Ein Glückskeksglück sozusagen. Mehr Lachen und Ina Deta brummt im Kopf.
Â
Wenn du so bist wie dein Lachen,
Würd ich für dein Wohlergeh'n
Dass die Knochen nur so krachen,
Auf dir Purzelbäume machen,
Und dich kitzeln an den Zeh'n.
Â
Könnte man sich nur selbst die Füße kitzeln ... 20 Sekunden Lachen fordern den Körper genauso heraus wie 3 Minuten an der Rudermaschine. Lachen stärkt Lunge, Herz und Immunsystem, spült Stresshormone weg und regt die Produktion von Glücksbotenstoffen an. Lachen befreit, entspannt, verjüngt.
Über sich selbst lachen. Das ist super. Zeigt Humor. Mein Freund Michael Bauer, unser Alltagsphilosph, rät zum pflanzen von Humor. Humor, sagt er, ist kein Witzereißen auf Kosten anderer, sondern eine Lebenshaltung. „Der Humor relativiert und schärft unser Auge für das Wesentliche im Leben. Ein Mensch mit Humor sieht sich als Teil der Erde und als Partner der Schöpfung, nicht als deren Beherrscher. Er zeigt Mitgefühl. Er nimmt sich nicht sooo wahnsinnig wichtig und kann über sich lachen. Das macht entspannt und gelassen. Der Humor ist gesund und macht glücklich.“ Ach wie recht er immer hat!
Â
Kürzlich habe ich folgende Lach-Yoga-Übung gelesen, die man morgens fünf Minuten machen soll. Auf den Rücken legen, Arme und Beine in die Luft heben. Nun mit den Armen und Beinen wackeln und loslachen – laut und kräftig. Das heißt: Lachlaute ausstoße wie hi, ha, ho ... Und dann darauf warten, dass langsam ein wirkliches Lachen entsteht. Übung solange durchhalten, bis die Bauchmuskeln wehtun. Es funktioniere übrigens auch wunderbar zu zweit. Stand da.
Wooooolf, können wir was üben? Frag ich ihn in seine schlaftrunkenen Augen unter dem Morizschopf und zieh ihm die Decke weg. "Schau, mach's wie ich, streck einfach Arme und Beine hoch ..."
Die Lach-Yoga-Nummer mit ihm ist mir nicht gelungen. Oder vielleicht halb. Er hat kichernd das Schlafzimmer verlassen und die nächste Stunde nicht mehr aufgehört.