Heut stand’s wieder in der Ärztezeitung: Vorsicht mit dem Saft der Grapefruit. Man solle da nicht unbedingt seine Antihistaminika mit runter spülen, weil der Saft der Grapefruit die Wirkung auf das 30-fache erhöhen kann. Und das kann mitunter sehr unangenehm ausgehen. Wie macht die das, die Grapefruit. Metabolite von Furanokumarinen aus Grapefruits binden sich an ein Enzym im Darm, das bestimmte Medikamente abbaut. Das kann es dann nicht mehr so aktiv tun, das Medi wirkt in höherer Konzentration. Gilt auch für Bluthdruckmittel. Und das ist dann für das Herz nicht so gut.
Wenn ich da so nachdenke, müsste man ja mal umgekehrt denken. Sprich man könnte eigentlich die Dosis um das 30-fache verringern. Also ich fände, das wäre ein neuer Ansatz, den man mal dringend angehen sollte, als ständig vor der armen Grapefruit zu warnen.
Wissen tut man das schon seit 20 Jahren. Nur: “Die Zahl der Medikamente, bei denen die Wechselwirkung mit Grapefruit zu gravierenden Nebenwirkungen führen kann, hat sich in den letzten vier Jahren von 17 auf 43 erhöht.” So heute die Ärztezeitung.
Sollen Patienten, die kritische Medikamente einnehmen, vollständig auf Grapefruit(-saft) verzichten? Nun: Joup. Klar. Freillich sollte man darauf verzichten, seine Antiallergika und seine Cholesterinsenker mit Grapefruitsaft runter zu spülen. Vor allem, wenn man über 70 ist.
Alle anderen sollten mal ihren Doktor fragen, ob und ab welcher Grapefruitsaftdosis das Enzym Cytochrom p450 blockiert wird, wenn sie folgendes einnehmen: Antidepressiva, Immunsupressiva, Blutdrucksenker, Antibiotika, Schmerz- und Potentzmittel, Antibaby-Pille. Und wenn man nicht sein Medi wechseln kann, dann halt den Saft.
Bleibt xunt,
bis bald
Marion Grillparzer