Vergess’ ich leider auch viel zu oft: loben. Das ist xunt. Für die anderen, die das Lob kriegen. Und für einen selbst. Weil es doppelt gut tut, was Gutes zu tun. Und loben ist, was Gutes tun.
Mir hat mal jemand einen ganzen Satz Fleißkärtchen geschenkt. Die stehen neben meinem Computer. Und wenn mich mal wieder keiner lobt, dann ziehe ich mir ein Fleißkärtchen. Auf dem heutigen steht drauf:
“Die Lehrerin fragt: Was versteht man unter Morgengrauen, Marie?
Darauf Marie: Das ist das Grauen, das man Morgens hat, wenn man aufwacht und einem klar wird, dass man in die Schule gehen muss.”
Also: Jedenfalls hat mich das Fleißkärtchen ans Loben erinnert – und ich hab’ erst Mal eine Stunde lang mit Loben verbracht. Und dabei systematisch den Kreis vergrößert … zu Hause, im Garten, in der Nachbarschaft, in München, in Bayern, in Deutschland, in der Welt …
“Liebstes Fiderlein. Du schnarchst heute wirklich wunderbar zart. Dafür kriegst Du ein Stängelchen. Maxxl-Spatz, dafür dass du deine schwarzen Füße heute ausnahmsweise nicht auf die weiße Couch getan hast, kriegst einen Trockenfisch. Liebe Goldfische, dafür, dass Ihr euch nie beschwert, bekommt ihr heute eine doppelte Portion
Liebe Babsi, habe ich dir schon mal gesagt, was du für eine fantastische Köchin du bist. Heute nacht habe ich von deiner Flusskrebslinsensuppe geträumt…. Liebe Verena, Du bist eine Supermitarbeiterin. Liebe Claudia …
Irgendwie fallen einem dann auf einmal so richtig viele Menschen ein, die man wirklich auch mal Loben könnte …
Liebe Frau Dr. Wegmann, ich wünsche Ihnen und ihrem Praxisteam einen wunderschönen Tag. Und möchte einfach mal in Dankbarkeit sagen: Ich bin froh, dass es Sie alle gibt. Und ich nicht unter Zahnschmerzen leiden muss.
Herzlichst Ihre
Marion Grillparzer
… Tja, Loben ist xunt. Bitte so oft wie möglich tun. Und ich freu mich schon jetzt auf die Flusskrebslinsensuppe, die mir Babsi vor lauter Freude über das Lob bestimmt bald kochen wird .