Heute bekam ich auf den gestrigen xunt-Beitrag eine nette E-Mail von Frater Michael Bauer, Benediktinermöch in St. Paul in Kärnten.
„Liebe Marion!
Eine sehr interessante Statistik, die ich heute da auf “xunt” lese. Nur zwei Wochen beten und küssen? Dabei fiel mir der 1. Tessalonicherbrief 5,17 ein: “Betet ohne Unterlass”. Man kann also das eine tun und muss das andere nicht lassen. Das Essen kann zum Gebet werden, zum Gebet des Dankes, der Sport ebenso, da ja die “Seele mit läuft” etc. Und im Stau: Mönche können beten und meditieren, Liebende dürfen sich küssen. So ändert man Statistiken. Lieben Gruß nach München!“
„Auch das Kochen kann zum Gebet werden“, sagt mein neuer junger Kollege Marian, und doziert: „Dieses Konzept ist bereits Jahrhunderte alt. Denn schon in mittelalterlichen Kochrezepten war es üblich, die Garzeiten in Gebetslängen anzugeben. Kein Witz! Damals hieß es: Gefüllten Kapaun 15 Vaterunser lang schmoren lassen. Der Grund pragmatisch: Nachdem die wenigsten Menschen eine Uhr besaßen, wurde das Gebet zur landläufigen Zeiteinheit. Nicht nur das Essen, schon seine Zubereitung kann also zum Gebet werden.”
Mein Xunt-Tipp für jedermann: Betrachten Sie das Kochen als eine meditative Tätigkeit. Nehmen Sie Sich Zeit, genießen Sie das Arbeiten mit natürlichen und gesunden Produkten genauso sehr wie das anschließende Dinner. Laden Sie Freunde ruhig schon zum Kochen ein und tun Sie im Sinne Frater Michaels mehrere Dinge gleichzeitig: Kochen, Essen, Genießen und Glücklichsein!
Ob man das mit dem Küssen dann auch noch hinkriegt, oder sich lieber für später aufhebt, bleibt ganz Ihnen selbst überlassen… Übrigens: Küssen ist genauso xunt und stärkend fürs Immunsystem wie beten.
Bis bald,
herzlichst, Ihre
Marion Grillparzer