Am Wochenende habe ich zwei Tage gepflückt, die mein Leben verändern werden, das von Wolf sicherlich. Und eures hoffentlich auch. Mein Motto lautet, wie ihr wisst, Gesundheitsrezepte müssen einfach sein. Und die Suche nach diesen Gesundheitsrezepten hält mich gesund. Weil ich das ja teste, bevor ich das an euch weitergebe. Am Wochende – unterwegs auf der Suche nach den optimalen Inputs für mein Pure-Begleit-Programm – habe ich Ping Liong Tjoa, einen der ältesten Qi Gong-Lehrer kennengelernt, Vater von Daniel und einem Holzstab namens Idogo. Ich habe also 16 Stunden lang mit einem Stab getanzt. Jede Faser meines Körpers gefühlt, jede Zelle hat Anwesenheit gefunkt, jeden Tag acht Stunden Qi Gong gefühlt, gespürt, gelernt ... Und Idogo, das ist wirklich das schlichteste, wirkungsvollste Gesundheitsrezept, das je mein Leben gekreuzt hat. Man nimmt den leichten Buchenholzstab in beide Hände und bewegt sich mit ihm. Er stört nicht, im Gegenteil, er führt einen durch die Bewegung. Der Idogo trainiert die Tiefenmuskulatur, dehnt die Faszien durch, flutet Sauerstoff in den Körper, trainiert den Kopf, wirkt auf den Frontallappen erhellend wie eine Meditation – und das beste daran: Du machst diese archaische Bewegunsform, die ja die Hälfte der Menschheit gesund hält, und siehst nicht merkwürdig ungelenkig aus dabei. Du siehst gut aus. Weil dieser Stab dich führt. Die Bewegung anleitet. Ganz selbstverständlich macht. Er schult deine Körperwahrnehmung. "Der Gedanke ist schnell, die Materie träge. Der Idogo ist der Stab, der die Qi Gong-Grundprinzipien schnell in den Körper bringt – die manifestierte Verzweiflung meines Vaters." Sagt Daniel Tjoa, mein Lehrer und lächelt diese verschmitzte Lebensfreude, die ich an Meditierenden so liebe. Ich sehe seinen Vater vor mir, den quirligen kleinen Chinesen, der verzweifelt ungelenken Europäern diese wundervollen fließenden Bewegungen lehren möchte. Und ich sehe, welch unglaubliche Choreographie ein bunter Haufen ungelenker Menschen am Ende eines Wochenendes hinlegt.