Ehrlich gesagt war ich ja schon ziemlich verwundert. Seit Jahren mehren sich die sonderbaren Berichte darüber, dass Fisch doch nicht so gesund ist, Gemüse nicht das hält was es verspricht – und am Wochenende war ja der Rotwein dran. Der angeblich auch nicht mehr das Leben verlängert. In facebook hab ‘ ich da drüber geschrieben.
Bis auf den Rotwein ist das ja den meisten Menschen relativ egal. So mancher Gemüse-Fisch-Muffel ist wahrscheinlich sogar froh, dass der Salat oder der Fisch zu seiner Gesundheit doch nicht so fehlt, wie er ja bislang mit schlechtem Gewissen annahm.
Also fassen wir die Zeitungsberichte zusammen. Studien zeigen: Alles Gesunde ist doch nicht gesund. Und über das Ungesunde wird nicht geschrieben. Weil das ist ja keine Nachricht wert.
Da war ich doch echt erstaunt, dass gestern eine heilige Kuh geschlachtet wurde. Die Wurst. Und zwar sauber (sagen wir in Bayern). Also: ziemlich, ganz schön, radikalst. Auf Wissenschaft.de stand: ”Schon eine Wurst täglich erhöht das Sterberisiko.” Bei den ungesunden Vitaminen kürzlich haben sie noch gesagt “verkürzt das Leben”. Das klingt höflicher. Nicht ganz so endgültig.
Also: Eine Wurst lässt einen eher Sterben. Eine kleine reicht. “Verarbeitete Fleischprodukte können schon ab einem durchschnittlichen Konsum von 40 Gramm täglich das Sterberisiko erhöhen.” Und das hat man nicht in einer kleinen Studie festgestellt, wo sich leicht Verfahrensfehler einschleichen. Sondern an 450 ooo Studienteilnehmern imm Alter von 35 bis 69. Binnen 13 Jahren starben 26 344. Ein Großteil davon wegen der Wurst. Glyxler waren da sicherlich Gott-sei-dank keine dabei. Denn die wissen das schon lange: Durch Salzen, Pökeln, Räucher, Grillen bilden sich gesundheitsschädliche Stoffe. Die machen Krebs. Und die unglaublich vielen chemischen Zusatzstoffe da drin erst recht. Die gesättigten Fettsäuren in der Wurst, mag das Herz nicht. Die Arachidonsäure macht Entzündungen im Körper … Also Wurst war noch nie xunt. Aber da mussten jetzt erst mal über 20 000 Menschen sterben, damit da mal ein Journalist drüber schreibt.Und bezogen auf die gesamte Bevölkerung sind das noch mehr, die an dem Dreck sterben, der in der billigen Wurst drin ist. „Rund drei Prozent aller frühzeitigen Todesfälle sind schätzungsweise auf den hohen Konsum von Fleischprodukten zurückzuführen“, so die Studienleiterin Sabine Rohrmann vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich.
Glyxler essen morgens keine drei Nutellabrote und mittags und abends auch keine Würste. Die essen xunt. Und genießen ab und zu, wie ich auch mal ‘ne gute Currywurst. Die einen dann auch nicht früher sterben lässt.
Bleibt xunt, bis bald
Marion Grillparzer