Manchmal frage ich mich wirklich, woher nimmt man das Geld nur, um was rauszufinden, was eh schon jeder weiß. Ich komm dann meistens im Kopf drauf, woher man das Geld nimmt … Dazu gleich. Erst zu den Dingen, die erforscht werden, obwohl man sie schon weiß. Zum Beispiel haben Forscher der American Chemical Society jetzt gerade mal wieder bei 48 Teilnehmern einer Studie fest gestellt, dass Wasser trinken beim Abnehmen hilft. Das kann man seit Jahrzehnten, ja, seit mindestens einem halben Jahrhundert, also kurz nach der Eierdiät, immer wieder in all den Frauenzeitschriften lesen. Alle wissen es. Nur die Forscher glauben es nicht. Also ließ man da in den USA die eine Gruppe zwei Gläser Wasser vor dem Essen trinken, die andere nicht. Und am Ende der Studie hatten die Wassertrinker doch glatt 2,3 Kilo mehr an Gewicht verloren als die Nicht-Wasser-Trinker. Quod erat demonstrandum.
Und was passiert damit jetzt, mit dieser Studie? Ganz einfach, ganz logisch: Da füllt der Studienbezahler in eine Flasche Flüssigkeit. Wasser. Und natürlich einen Farbstoff. Es muss ja wirkungsvoll aussehen. Na ja, vielleicht sogar noch ein bisschen Aroma. Zitronenaroma. Minzaroma … und dann macht man da ein Etikett drauf – und die Flasche wird für 6.90 Euro verkauft. Als Abnehmwundermittel. “Regt den Fettstoffwechsel an, Sie verlieren 2,3 Kilo … ” Es müssen die Studienkosten ja wieder rein kommen.
Also ich mach mir meine Marionade. Wasser mit Zitrone und Minzeblättern. Und weiß, dass ich ziemlich günstig 2,3 Kilo verliere …
Bis bald
herzlichst
Marion Grillparzer