Grad lese ich ein Manuskript einer Freundin gegen – und da geht’s um Mut und um Kritik. Und das macht mich mal wieder aufmerksam in was für einer Kritik-Gesellschaft wir leben. Ständig wird kritisiert. Es langt nicht mal mehr die Realität, sogar im virtuellen Raum wird kritisiert, kritisiert, kritisiert. Wir geben ja sogar schon unsere Kritik ab, wenn wir so was schlichtes machen, wie etwas bestellen.
Ehrlich gesagt, ich sag da einfach nur “Danke!”, wenn’s angekommen ist. Manchmal schrei ich auch Z-mäßig. Oder ich frage nach, wenn’s nach zwei Wochen noch nicht da ist. Wer sagt denn heute noch danke? Das geht unter der Kritikflut einfach unter.
Im Lokal kritisiert der Typ lautstark am Nachbartisch, dass er aufs Essen warten musste. Dass es ein schönes Ambiete ist, dass die Bedienungen superfreundlich sind, dass das Essen hervorragend schmeckt wird nicht mal erwähnt.
Was wir daraus lernen können: Kritik trifft immer nur auf ein Atom. Viele Menschen macht Kritik mutlos – und mitunter sogar krank. Wir sollten uns jeden Tag klar machen, dass diese gerade empfangene Kritik nur die Meinung eines einzelnen ist. Dass sie nur ein Atom unseres Daseins trifft. Klein und unwichtig ist. Außer sie ist konstruktiv – und wir lernen für uns was draus.
Bleibt xunt! Bis bald
herzlichst
Marion Grillparzer