Ein bisschen im Hals steckengeblieben ist mir das Lachen, das ich das Objekt erkannte. Mein Lieblingsteppich! Den er bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen hat. Mir ist schon ein Rätsel, wie er den überhaupt reingekriegt hat. Jedenfalls raus ging er mit Sicherheit leichter.
Gestern war ich mit meinem Dad beim Essen. Netter Italiener in München. Osteria Bianchi. Da waren ziemlich viele Weihnachtsfeiern. War laut. Immer wenn ich gekaut hab, hat mein Vater gesagt: Was hast g‘sagt? Und wenn ich was gesagt hab, hat er mich lächelnd angeguckt und gefragt, ob’s schmeckt. Ich hab‘ ihm dann eine WhatsApp geschrieben, da war er eh dauern am Lesen, weil Sasa, seine Frau auf DB-Gleisabenteuer war – statt bei uns ... Also eine WhatsApp mit nur einem Wort: „Hörgerät!“ Das findet er normalerweise überhaupt gar nicht lustig. Nur diesmal hat er echt nett reagiert: “Liegt schon daheim.“ Ich, im Glauben mich verhört zu haben: „Echt?“ Er: „Ja. Für 300 Euro.“ Ich: „Ein Hörgerät für 300 Euro?“ Er: „Ja. Aus China.“ Ich: „Ich glaub’s nicht.“ Er: „Doch. Muss ich nur noch zusammenbauen.“ Ich: „Im Ernst.“ Er: „Ja, da gibt’s auch ne genaue Anleitung dazu, wie man das Gerät prüft ...“ Und dann erzählt er mir eine halbe Stunde lang, was er da wie vielleicht einstellen muss. Und dass das Gerät über der Theke verkauft werden darf. Also total legal ist. FDA-geprüft sei. Und so günstig...
Ich sehe ihn vor mir. Wie er stolz sein selbst zusammengebautes Hörgerät trägt. Und jedes Mal, wenn Sasa eine Frage stellt, sagt: „Moment, ich muss erst mal mein Hörgerät abstellen...“ Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht sicher, ob das ein Trick ist. Ein Trick ist, allen zu sagen, die ihm ständig zu einem Hörgerät raten: „Hab ich schon.“ Um dann den Beweis anzutreten, dass er es nicht braucht. Und ohne viel besser hört.
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hier könnt ihr meinen Dad hören. Lustig!