Es gibt so Augenblicke, da meine ich, es könnte besser sein ein Junk-Food-Junkie zu sein. Fünfminuten-Terrinen, Schlemmerpizzen, Dosenravioli …. alles völlig ungefährlich, verglichen mit meinem Greenie heute morgen, der – ja ich war schuld – herausgespritzt ist und die Küche mit giftgrünem Schlamm überzogen hat –und die feinen Löcher in Wolfs weißem Design-Lautsprecher grün verstopft. Ich sehe ihn schon vor mir, wie er das sieht und mich fragt, ob ich den Verstand verloren habe, jetzt auch noch seine elektrischen Geräte im Vintage-Look zu bemalen…
Â
Aber was ich ja eigentlich erzählen wollte, war was über die neue Veggie-Studie. Bislang hat man in Studien ja immer festgestellt: Vegetarier haben seltener Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs und Co!
Â
Jetzt gibt es eine österreichische Studie, die das Gegenteil behauptet, vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie in Graz wurden rund 1300 Personen befragt. Das Ergebnis: Vegetarier sollen ein doppelt so hohes Risiko haben, an Depressionen und Angstzuständen zu erkranken, als die Mischköstler. Sie haben mehr Allergien und das Risiko für Krebs ist sogar dreimal so hoch. So stehts auf der Internetseite von PLoS ONE.
Â
Nun ja, wer mich kennt, weiß, was ich von Studien halte. 80 Prozent sind nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Gehören schlichtweg in den Müll. Und meistens sind das die, die genau die einfachen, günstigen Dinge als „nicht-wirkungsvoll“ erachten, die unsere Gesundheit erhalten. Gemüse. Fisch. Omega-3-Fettsäuren. Vitamine, Spurenelemente.
Da wurde z.B. nicht geguckt, ob die Menschen Vegetarier wurden, weil sie unter einer Allergie litten, schon an Krebs erkrankt sind. Das ist häufig der Fall, dass man gerade weil man krank ist, die Ernährungsform wechselt. Es wurde nicht geschaut, ob sich die Vegetarier gesund ernähren – oder Pudding-Vegetarier sind.
Â
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, warum man die Studie überhaupt gemacht hat, wenn man sie nicht gescheit gemacht hat. Insgesamt ist das so, als würde man für einen Babyboom die zunehmende Population an Störchen verantwortlich machen.
Â
Also was tun? Lernen, dass man an Studien nicht glaubt, sondern an den eigenen Körper. Der sagt einem schon, was einem gut tut. Ich bin immer mal wieder Vegetarier. Zähle mich langzeittechnisch zu den Flexitariern. Und habe vegan ja auch mal einen Monat ausprobiert, für mein neues Buch. Das waren 4 Wochen Detox für Körper und Seele, hat ziemlich viel Spaß gemacht und ist auf jeden Fall ein Abenteuer. Aber jetzt bin ich froh über meinen Becher Joghurt, meinen geliebten Käse, den lecker Fisch und die gelegentliche Hühnersuppe.
Â
Bis bald, bleibt xunt
Eure Marion Grillparzer