Meine Sonntagslektüre war die Ernährungsumschau Heft 1, Januar. Über dieses Heft habe ich mich viele Jahre, sehr viel aufgeregt. Weil es ja das Blatt ist, dass die Menschen lesen, die als Ernährungsberater dem Menschen das weiter erzählen, was da drin steht. Und heute habe ich mich gefreut, weil dieses Blatt nämlich zeigt, dass nun wirklich umgedacht worden ist. Dort steht nämlich drin, auf Seite 7, natürlich sehr vorsichtig formuliert: “Wer sein Gewicht dauerhaft halten möchte, braucht sich nicht fettarm zu ernähren. Bleibt der Fettanteil der Nahrung in einem gewissen Rahmen, hat er keinen Einfluss auf die langfristige Gewichtsentwicklung.” Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Studie an 90 000 Teilnehmern über einen Zeitraum von 4 bis 10 Jahren. Und dann steht da noch drin: “Nach Meinung der Autoren sind Low-Fat-Diäten kein optimaler Weg zum Abnehmen.”
Allerdings steht da immer noch drin, dass es auf die Kalorien ankommt. Aber ich verspreche euch: In zehn Jahren steht dann auch da drin, dass Kalorie nicht gleich Kalorie ist.
Eine Leserin hat mir vor ein paar Tagen geschrieben, dass es für sie eine unglaubliche Überwindung ist, Olivenöl auf den Salat zu tun oder ein paar Nüsse zu essen. Sie hätte über Jahren bei den weight-watchers ja genau das meiden müssen. Und sie fürchte sich jetzt, dass das alles auf ihre Hüften wandert. Nein, tut es nicht!
In dem gleichen Heft stand dann auch auf Seite 52 ein netter Artikel über die “Protektive Wirkung von Nüssen bei Diabetes”. Dazu gab es natürlich auch einige Studien. Ohne Studienbeweise, wird in dem Heft nichts geschrieben. (Natürlich sind nicht alle Studien ehrliche Beweise. Kommt immer drauf an, wer sie durchführt. Andres Thema.) Da ich niemanden langweilen will, fass ich da jetzt mal ein paar wichtige Aussagen in Deutsch zusammen:
Also wir haben 7 Millionen Typ-2-Diabetiker. Bis 2030 schätzt man, werden es 14 Millionen sein. Man könne mit abnehmen, gesundem Essen und Bewegung die Zahl der Neuerkrankungen um bis zu 60 Prozent senken. Man bräuchte da halt neue Ansätze, weil die Menschen das, was da bislang so vorgeschlagen wurde halt nicht durchhalten. Und bislang wurde fettarm empfohlen. (Heißt zwar Zuckerkrankheit, wurde aber fettarm empfohlen, bis das einem klugen Kopf aufgefallen sein muss, dass das vielleicht zu überdenken sich lohnen könnte. Anm. von mir). Nun diskutiert man, weil’s nix geholfen hat, “fettmoderatere und kohlenhydratreduzierte Kostformen”. Und da kommen jetzt die Nüsse ins Spiel. Wahre Fettbomben. Die wir ja vorher haben meiden müssen.
Die Nurses-Health-Studie zeigte: Wer fünf Mal in der Woche Nüsse isst, senkt sein Risiko an Diabetes zu erkranken um 27 Prozent. Egal ob man raucht, dick ist, keinen Sport treibt, Diabetes-Gene hat. Also so ein Medikament soll mal einer basteln. Hat man ein normales Gewicht, senken die Nüsslein das Risiko sogar um 45 Prozent – ohne dass die Nüsse dick machen.
Nüsse, so in dem Artikel, schützen natürlich auch noch ganz kräftig vor Herzinfarkt, weil sie ja den LDL-Cholesterinspiegel senken, und das gute HDL-Cholesterin steigern.
Was machen Nüsse denn? Sie liefern gesunde Fette, gutes Eiweiß, nur minimal Kohlenhydrate. Und wenn man Nüsse mit was anderem isst, senken sie den GLYX… Der Blutzucker steigt nicht so an, das heißt nicht nur weniger Insulin, sondern es werden auch weniger freie Radikale gebildet (= oxidativer Stress), die zu Arterienverstopfung führen.
(Wenn Sie jetzt noch nicht am Schrank sind und sich Nüsse rausholen, verstehe ich die Welt nicht mehr… Anm. ich).
Also: Mindestens fünf Mal die Woche Nüsse essen ist superxunt.
Bis bald
Marion Grillparzer