Statine sind ein Bestseller der Pharmaindustrie. Sie sollen Menschen helfen, die einen zu hohen Cholesterinspiegel haben. Den haben aber tatsächlich ganz wenige. Auch nur weil mal jemand behauptet hat, dass der Cholesterinspiegel ab 250mg/dl zu hoch ist. Mittlerweile weiß man, dass ein hoher Cholestrinspiegel allein kein Risikofaktor ist. Wichtig aber: auf die Ernährung achten. Cholesterin darf nicht oxidieren, sonst wird’s gefährlich. Deswegen: viele Antioxidantien essen. Beeren in den Greenie, öfter mal ein Tässchen grünen Tee …
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Statine senken den Cholesterinspiegel um gerade einmal 5 Prozent. Helfen also eher der Pharmaindustrie als dem Patienten. Viel wichtiger: die richtige Ernährung. Eigentlich. Die Realität schaut aber anders aus. Wie die NHANES Studie jetzt zeigt: Zwar erhalten immer mehr Patienten Statine, immer weniger aber befolgen die Ernährungsempfehlungen. In den USA haben Forscher das anhand einer Langzeitstudie mit 27.886 Erwachsenen bewiesen. Nach 11 Jahren nahmen mehr als doppelt so viele Teilnehmer Statine wie zu Beginn der Studie. Das Schlimme: Der Konsum von Fett und Kalorien ist von 9,6 auf 14,4 Prozent gestiegen. Das noch Schlimmere: Nur bei den Statinpatienten.
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Das heißt ja, dass die Menschen denken, wenn Sie schon vermeintlich Blutfett-senkende Medikamente schlucken, können sie so viel Fastfood in sich reinschaufeln, wie sie wollen. Die Statine werden’s schon richten. Das ist freilich grundfalsch. Und schade. Symptom- statt Ursachen-Bekämpfung. Leider betonen viele Ärzte nicht wie wichtig die Ernährung für die Gesundheit ist. Nicht nur für Patienten mit Fettstoffwechselstörungen.
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Dabei ist der tägliche Biss in den Apfel fast genauso wirksam im Kampf gegen Schlaganfall und Herzinfarkt wie Statine (cholesterinsenkende Medikamente). Das bewiesen Forscher aus Oxford jetzt in einer Modellrechnung. Allein in Großbritannien könnten 8500 Todesfälle jedes Jahr verhindert werden, wenn Menschen über 50 täglich einen Apfel essen würden. Die typischen Nebenwirkungen der Statine wie Muskel-Ermüdung und Diabetes bleiben beim Apfelkonsum außerdem aus.
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Bleibt xunt, herzlichst
Marion Grillparzer