Heute ist Frühlingsanfang. Dem Himmel sei Dank mit Sonnenstrahlen. Und mit guter Laune. Wissen Sie, woran das liegt, dass sich unsere Stimmung mit Beginn der warmen Jahreszeit ganz automatisch hebt? Die evolutionsbiologische Erklärung liegt lang zurück: vorm Eiszeitalter und geografisch in Ostafrika. Damals entsprach Frühling nicht dem Ende des Winters, sondern dem Beginn der Regenzeit nach langer Dürre und Trockenheit. Die Natur zauberte ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die Menschen mussten sich nicht mehr ständig ums Essen streiten, waren netter zueinander und pflanzten sich in dieser Zeit besonders gerne fort, weil es genug für Mutter und Kind gab. Auch heute noch schütten wir einen Glücks-Hormon-Cocktail aus, wenn die Tage länger werden. Weil wir eigentlich aus den Tropen stammen, geht es und schlecht, wenn es weniger als 12 Stunden am Tag hell ist. Das macht uns mitunter depressiv und melancholisch. In den Tropen sind Herbstdepression und Winterblues Fremdwörter.
Scheint morgen die Sonne nicht, dann gaukeln Sie Ihrem Gehirn ein bisschen Frühling vor: Holen Sie Frühlingsboten ins Haus. Wir haben uns duftende Farbkleckse auf die Schreibtische gestellt: Primeln und Hyazinthen, die uns jeden Tag sagen, dass es nicht mehr lange dauert, bis die ersten Krokusse auch draußen aus der Schneedecke spitzen. Na ja, hoffentlich beginnt dann nicht die Regenzeit. Dann essen Sie einfach Kiwis, Banane, Ananas und Walnüsse. Die enthalten den Frühlingsglücksbotenstoff Serotonin.
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Bis morgen
Marion Grillparzer