Heut stand in der Süddeutschen: „Zu viel des Guten. Antioxidative Vitamine können offenbar das Leben verkürzen.“ Das Gleiche ging schon vor zwei Jahren durch die Presse. Der Wissenschaftler Christian Gluud, Universität Kopenhagen, untersuchte 68 Studien mit hoch dosierten synthetischen Vitaminen und mehr als 230 000 Teilnehmern. Er analysierte all die Studien in denen die Testpersonen Beta-Carotin, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E oder Selen genommen hatten. Und fand heraus: Beta-Carotin, Vitamin A und Vitamin E erhöhen die Sterblichkeit. A um 16 Prozent, E um 4 Prozent, Beta-Carotin um 7 Prozent.
Vitamin C und Selen tun das allerdings nicht.
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Also ich find das eine Horrornachricht: Vitamine sind unxunt. Ist das so?
Hier meine Gedanken dazu:
> Was wirkt hat Nebenwirkungen. Und darum muss man auch mit Vitaminen kritisch umgehen.
> Überdosen an fettlöslichen Vitaminen darf man nicht aufnehmen. Die speichert der Körper. Damit kann man sich vergiften. Das weiß man schon lang. Sprich: Vitamin A (Beta-Carotin), D, E, K. Und gerade Menschen, die sich weigern, sich gesund zu ernähren, meinen leider oft: viel hilf viel. Und schlucken Pillen mit dem ACE-Saft runter.
> Menschen, die eine Pille nehmen, meinen oft, sie ersetzt das gesunde Essen. Das tut keine Pille! Sie ergänzt die Nahrung nur. Wer schlecht isst, stirbt eher.
> Synthetische Vitamine (siehe Studien!), die man gerne Fertigprodukten beimischt, sind billig und scheint’s auch nicht ungefährlich. Was zum Beispiel das Vitamin E betrifft, sollte man das pflanzliche d-alpha-Tocopherol, dem synthetischen vorziehen. Denn das natürliche erkennt die Leber.
> Pflanzen enthalten immer eine Mischung aus den Wirkstoffen, die man Vitamine nennt. Beispiel: Carotinoide. Das Beta-Carotin allein aus der Pille, weiß man schon lange, erhöht bei Rauchern das Lungenkrebs-Risiko. Weil der Körper auch die anderen Carotinoide braucht. Wenn Carotine, dann sollte man sie nur in einer guten Mischung nehmen.
>Nimmt man beispielsweise nur Vitamin E und fehlt im die entsprechende Menge Vitamin C, wird Vitamin E selbst zum freien Radikal. Sprich aggressiv, Zellen und Erbgut zerstörend. Das führt zu Herzinsuffizienz. Hat man auch in einer Studie festgestellt. Das gäbe es nicht, würden die Menschen in den entsprechenden Studien regelmäßig kontrolliert und nach dem neuesten Stand der Wissenschaft behandelt. Was das kostet? Viel zu viel.
> Man sollte auf keinen Fall Monopräparate über einen längeren Zeitraum unkontrolliert nehmen. Was in diesen Studien gang und gäbe war.
> Wenn man ein Vitaminpräparat nimmt, dann ein gutes, ausgeklügeltes, mit all den Substanzen, die wichtig sind, in einem natürlichen Verhältnis gemischt, kombiniert mit den Biostoffen der Pflanze – als Ergänzung zur Nahrung. Dann sind Vitamine nicht „tödlich“, sondern Lebensretter. Vor allem für alte Menschen, Menschen die krank sind, Menschen, die viel Stress haben…
> Wenn man ein Monopräparat nimmt, dann nur in Absprache mit einem Arzt, der sich gut auskennt.
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Ich finde ehrlich gesagt diese Panikmache wieder mal gefährlich. Sicher: Mir wäre es viel lieber, die Menschen würden sich gutes Essen leisten, regelmäßig, frisch, gut gemischt, vom Biobauern. Und auf Fertigprodukte verzichten. Dann bräuchte man die Vitamine aus der Pille, aus dem Pflanzenextrakt nicht. Tun sie aber nicht. Tja…
Bis bald
Marion Grillparzer