Immer wieder, jedes Jahr stellt man ganz plötzlich fest: Huch, bald ist Weihnachten. Huch, nächste Woche. Und ich hab’ meine Karten noch nicht geschrieben, die Kekse noch nicht gebacken, nur zehn Prozent der Geschenke lagern, der Bio-Truthahn wird aus sein, die Tanne ein Kümmerling … Ja. Jedes Jahr aufs Neue. Mit jeder Weihnachtskarte, die rechtzeitig eintrifft, wächst das schlechte Gewissen und schrumpft der Entstress-mich-ganz-schnell-Lebkuchenhügel.  Ich liebe Lebkuchen .
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Okay. Heute morgen habe ich mich auf meinen Moony gesetzt. Ohne Sattel. Alleine in der Halle. Hab die Augen zu gemacht. Und Moony ist gegangen, tap, tap, taaap, tap, tap, tapp… Runde um Runde. Wiegen im Rhythmus, zwei Atem werden eins, tap, tap … Freude fühlen. Bis in die Fußspitzen … Nach zwanzig Minuten aufwachen – und wieder feststellen: Meditation ist etwas unglaublich wertvolles.
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Auf dem Pferd ist das natürlich etwas Unvergleichliches. Nur: Es geht auch so. Man braucht nur Rhythmus. Man kann gehen, tap, tap, tap … . Oder auf dem Trampolin schwingen. Man lässt den Atem fließen. Macht die Augen zu oder stellt den Blick auf weit. Und lädt ein Gefühl in den Körper ein. Freude. Liebe. Mitgefühl. Anfänger machen das immer mal wieder eine Minute. Das trainiert. Macht Lust auf mehr.
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Bleibt xunt,
herzlichst, bis bald
Marion Grillparzer