In den letzen 50 Jahren hat sich der Zuckerkonsum verdreifacht. Was dem Menschen nicht so gut bekommt. Er kriegt Diabetes, leidet an Überwicht, Karies bohrt die Zähne an, dem Herzen droht Infarkt, dem Gehirn Alzheimer. Und zu viel Zucker (und auch Weißmehl, das wollen wir hier jetzt nicht unter den Tisch fallen lassen) macht Krebs. Nun schreitet die WHO ganz drastisch ein. Sie halbiert die empfohlene Zuckermenge.  Maximal 5 Prozent der Tageskalorien sollen Zucker sein. Heißt 25 statt 50 Gramm heißt 5 Teelöffel statt 10. 8 Würfel Zucker. Das gilt natürlich nicht nur für unseren Kaffee oder Teezucker. Sondern auch für den versteckten Zucker. Der so versteckt ist, dass keiner weiß, dass da Zucker drin ist in der Käsetütensuppe, im Ketchup, im Essiggurkenglas. Schon eine Dose Cola enthält mehr Zucker, als die WHO erlaubt. 35 Gramm. Und wir wissen gar nicht, wo er überall drin steckt. Es gibt 70 legale Wege den Zucker auf dem Etikett zu verstecken, als Glukose-Sirup. Als Dextrose. Als Maltose, als Fructose … Und dann taucht der in der Mengenangabe nicht mal unter dem Begriff Zucker auf.
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25 g Zucker stecken in  50 g Fertig-Müsli, 50 g Schoki, 0,2 Liter Fruchtsaft, 1 kleinen Pizza Hawaii, 50 g Nutella, 1/4 Dose Red Bull.
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Wir hängen am Zuckertropf der Industrie. Da wird verdeckt, geschönt … gesüßt auf Insulin komm raus. Weil die Menschen immer mehr Probleme mit dem Gewicht haben, reagieren in manchen Ländern die Gesetzgeber. In Mexico gibt’s ne Strafsteuer auf Zucker. In Großbritannien wird das diskutiert. Bei uns steht wenigstens ab dem Jahr 2016 die ehrliche Zuckerangabe auf dem Etikette.
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Bleibt xunt. Wie’s zuckertechnisch geht, steht auch in meinem neuen all-you-can-eat-Büchlein.
Bis bald, Eure
Marion Grillparzer