… hab ich mich heute auf meinem Lauf gefühlt: Richtig zufrieden. Dank eines Mönches. Ich hatte heute morgen nämlich ein wunderbares Gespräch mit Frater Michael Bauer. Der Benediktinermönch hat das Buch geschrieben: “Die Seele läuft mit.” Und zum Thema Laufmeditation hab ich ihn heute ein wenig interviewt. Und dann beim Laufen über seine Worte nachgedacht:
Ich: “Sie sagen in ihrem Buch so schön, dass das Glück und die Zufriedenheit in unserem Inneren wurzeln. Das heißt, wir haben es eigentlich immer dabei. Warum sind wir so blind dafür?”
Frater Michael: “Das Glück wird oft übersehen. Ich glaube, dass das Gute im Leben, das was uns das Glück beschert oft als selbstverständlich angesehen wird. Und das, was ich als Selbstverständlichkeit sehe, hat dann nicht mehr den besonderen Charakter, nicht mehr den Charakter eines Geschenks. Und ich glaube, dass diese Selbstverständlichkeit dazu führt, das man blind ist, dass man nicht mehr Staunen kann und nicht mehr dankbar ist, sondern es einfach als gegeben hinnimmt.”
Ich: “Und die meisten suchen ihr Glück ganz woanders. Nicht in sich selbst … ”
Frater Michael: “Ein Fehler: Nicht inne halten und schauen, wofür schlägt mein Herz eigentlich wirklich, was macht mich wirklich glücklich. Sondern mich leiten lasse von dem, was andere Leute sagen, was eigentlich Glück bedeutet. Sei es der größere Erfolg – oder was auch immer.”
Und darüber denke ich nach, wie ich so über die Wurzeln im Wald husche, über die goldenen Weihnachtsspuren schmunzle (wie kommt nur das Lametta hier rein?). Und darüber, dass in dem Wort Zufriedenheit Frieden steckt. Und nicht etwa Kampf. Und wir aber immer gegen etwas kämpfen in uns drin. Charakterspuren, die wir nicht mögen. Fettmoleküle auf der Hüfte …
Wie schwer fällt uns zu sagen: Ich mag mich? So, wie ich bin. Das wäre Frieden mit sich selbst machen, Zufrieden sein … und das kann man lernen. Schritt für Schritt. Fangt heute damit an. Und das hilft dabei: Immer mal wieder inne halten und schauen: wofür schlägt mein Herz eigentlich wirklich …
bleibt xunt
bis bald Eure
Marion Grillparzer